In Deutschland im Umlauf sind derzeit Phishing-Versuche im Namen des Paketdienstleisters DHL. Auch in Südtirol kam es bereits zu ähnlichen Fällen. Was es damit auf sich hat und auf welche Betrugsversuche man sonst noch achten sollte, lesen Sie hier. <BR /><BR /><BR />Die Betrugsmasche, vor der Verbraucherzentralen in Deutschland momentan verstärkt warnen, funktioniert so: In E-Mails mit Betreffzeilen wie „Track and Trace DHL“ geht es darum, dass ein Paket angeblich wegen eines beschädigten Adressaufklebers nicht zugestellt werden könne. Darunter ist ein Link angegeben, den anzuklicken man aufgefordert wird. Folgt man dem, wird man an einen sog. „Chatbot“ weitergeleitet, wo es einige Daten anzugeben gilt. <BR /><BR />Diese landen jedoch nicht beim Paketanbieter, wie eben z.B. bei DHL, UPS & Co., sondern in den Händen von Kriminellen. Der Fachausdruck für derartige Betrugsmaschen lautet „Phishing“ (eine Wortschöpfung aus „Passwort“ und dem englischen „fishing“, also „fischen“). <BR /><BR />Auch in Südtirol erreichten einige Menschen bereits solche Mails. Aber: „Konkrete Fälle dazu gibt es wenige. Dass Leute darauf reinfielen, ist uns bislang nicht bekannt“, beruhigt Gunde Bauhofer, die Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Südtirol (VZS). Generell gelte aber: „Wenn ich aufgefordert werde, auf eine Website zu gehen und dort meine Daten anzugeben, dann ist Vorsicht geboten!“ <BR /><BR /><embed id="dtext86-55282045_quote" /><h3>„OTP-Betrug“ ist weiterhin ein großes Problem</h3>Betrüger, die es geschickter machen als die „Paket-Gauner“, <BR />arbeiten mit der sog. „OTP-Abzocke“. OTP steht für „One-Time-Password“ – also „Einmal-Passwort“ – und bezeichnet einen Code, der häufig bei digitalen Zahlungen per Kreditkarte oder beim Onlinebanking zum Abschluss der Transaktion benötigt wird. Er wird über SMS zugeschickt oder über andere Systeme erst im Moment der Zahlung generiert. <BR /><BR />Dass Mitteilungen und Anrufe seitens der Bank von den meisten Personen als vertrauenswürdig eingestuft werden, machen sich die Täter hier zunutze und agierten sozusagen als „Fake-Bank“. So werden potenzielle Betrugsopfer von den Kriminellen kontaktiert, und es wird betont, dass das Konto in Gefahr sei. Daraufhin wird man aufgefordert, auf einen Link zu klicken sowie ein Formular auszufüllen oder ein One-Time-Passwort anzufordern und mitzuteilen, um die Situation zu überprüfen bzw. zu klären – und schon schnappt die Falle zu. <BR />„Diese Phishing-Versuche machen uns seit Monaten zu schaffen“, erklärt Bauhofer. <BR /><BR />Seit Mai komme es zu einer regelrechten Welle solcher Fälle des Passwort-Fischens. Im Gegensatz zu den „Paket-Betrugsversuchen“ haben die Kriminellen hier deutlich mehr Erfolg. „Teils wurden horrende Summen abgenommen, ein Südtiroler wurde sogar um rund 19.000 Euro betrogen“, warnt die Geschäftsführerin der VZS. <h3> Prinzipiell gilt: Vorsicht im Umgang mit privaten Daten!</h3>Solche hochsensiblen Daten (wie Passwörter, Kreditkartendaten etc.) sollte man prinzipiell nie weitergeben – weder am Telefon und schon gar nicht online. „Wenn jemand am Telefon stark Druck ausübt, sollten sämtliche Alarmglocken schrillen“, erinnert die Verbraucherschützerin. Bei Unklarheiten gelte es, am besten „die eigene Bank anzurufen und nachzufragen“. <BR /><BR />Und was, wenn man bereits betrogen wurde? „Sofort Anzeige bei der Post- und Kommunikationspolizei oder den Carabinieri erstatten und sich dann bei der Verbraucherzentrale melden“, empfiehlt Bauhofer. <BR />