„Wir experimentieren mit einer Reihe von neuen, lärmschluckenden Asphaltschichten. Erste in verschiedenen italienischen Städten durchgeführte Tests zeigen, dass der Lärmpegel signifikant gesenkt werden kann, nun wird uns dieser Praxistest zusätzliche Anhaltspunkte liefern und zeigen, ob uns eine Alternative zur Lärmschutzwand zur Verfügung steht“, erklärte Landesrat Florian Mussner. Lärmschutzwände nicht überall einsetzbarBis jetzt habe sich die klassische Variante des Abschirmens von Straßenlärm bewährt, für die Lärmschutzwände zum Einsatz kommen. Diese könnten aber nicht überall errichtet werden, weil diese Wohngebiete teilen, Schatten werfen oder auch das Landschaftsbild stören würden, erklärte Mussner.Lärmschluckende StraßenbelägeDer Straßendienst werde in den kommenden Monaten auf einem rund 1,5 Kilometer langen Abschnitt der Vinschger Staatsstraße bei Vetzan und Goldrain lärmschluckende Straßenbeläge testen, so Mussner. Das Hauptaugenmerk gelte dabei Asphaltrubber, einem Gemisch aus Asphalt, Bitumen und Gummipartikeln aus alten Autoreifen. „Dieser Belag ist elastischer als andere und verringert die Abrollgeräusche“, erklärte dazu Paolo Montagner, Direktor der Landesabteilung Straßendienst. Um die tatsächliche Wirkung von Asphaltrubber dokumentieren zu können, werden entlang der Teststrecke Verkehrs- und Lärmmessungen durchgeführt. „Erst danach, also voraussichtlich Anfang Juli, wird auf einem rund 400 Meter langen Abschnitt Asphaltrubber aufgebracht, auf einem weiteren Testabschnitt eine herkömmliche Verschleißschicht. So können wir mit nachträglichen Messungen feststellen, wie groß der schallschluckende Effekt dieses neuen Asphaltgemisches wirklich ist", so Montagner.Vom Test im Vinschgau hängt es ab, ob Asphaltrubber auch auf anderen Straßen aufgebracht wird. Das Pilotprojekt im Vinschgau wird vom Landesstraßendienst in Zusammenarbeit mit dem Landeslabor in Kardaun, der Landesumweltagentur und der Universiät von Ancona durchgeführt.