<b>Herr Lechner, Sie sind seit 28 Jahren in der Pizzeria „Aura“ in Auer tätig, Ihre Erfahrung reicht noch weiter zurück. Was macht Ihren Beruf nach wie vor besonders?</b><BR />Stefan Lechner: Den Traum, Pizzabäcker zu werden, habe ich bereits seit meiner Kindheit. Der Beruf wird nie langweilig – ganz im Gegenteil. Ich kann meiner Kreativität freien Lauf lassen und ständig neue Kreationen erschaffen. Noch dazu ist es zwischendurch möglich, eine nette Unterhaltung mit den Gästen zu führen.<BR /><BR /><BR /><b> Was macht eine leckere Pizza aus?</b><BR />Lechner: Das Wichtigste ist der richtige Ofen, mein Favorit ist der klassische Holzofen. Der Rauch, der durch das brennende Holz entsteht, verleiht der Pizza ein besonderes Aroma. Die Holzvariante verursacht allerdings mehr Arbeit als ein Elektro- und Gasofen, dies ist der Nachteil. Weiters sind frische, soweit möglich regionale Zutaten wichtig. Bei Fertigprodukten bin ich vorsichtig.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1118889_image" /></div> <BR /><BR /><b>Wie gehen Sie beim Pizzabacken vor?</b><BR />Lechner: Zuerst mache ich das Feuer, um den Ofen auf Betriebstemperatur zu bringen. 500 Grad Celsius muss er mindestens erreichen, bevor die Pizza hineinkommt. Den Teig habe ich schon am Vortag gemischt. Schließlich muss er 24 Stunden ruhen, ehe er bereit für den Einsatz ist. Wenn die Wartezeit vorbei ist, wird der Teig verteilt und Tomatensoße hinaufgegeben – natürlich aus Italien. Aber Achtung beim Einkauf: Eine italienische Flagge auf dem Produkt bedeutet nicht gleich, dass es in Italien hergestellt wurde. Es folgen Mozzarella und alle weiteren Zutaten, die der Gast wünscht. Dann wandert die Pizza in den Ofen.<BR /><BR /><BR /><b>Welche Pizza essen Sie selbst am liebsten?</b><BR />Lechner: Lieblingspizza habe ich keine. Wenn ich auswärts essen gehe, lasse ich mich vom Pizzabäcker überraschen. Meine einzige Vorgabe: Es gibt keine Zutaten, die ich nicht will. Auf diese Weise sind bereits leckere, aber auch ungewöhnliche Kreationen sowie neue Freundschaften zustande gekommen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1118892_image" /></div> <BR /><BR /><b>Was war die ungewöhnlichste Pizza-Kreation, die Sie geschaffen haben?</b><BR />Lechner: Die wohl sonderbarste Pizza, die ich je gebacken habe, war mit Schinken, Ananas, Knoblauch und Zwiebeln belegt.<BR /><BR /><BR /><b>Da Sie von Schinken und Ananas sprechen: Die sogenannte Pizza Hawaii wird häufig kritisiert. Haben auch Sie ein absolutes No-Go?</b><BR />Lechner: Geschmäcker sind unterschiedlich. Jeder soll die Pizza essen, die ihm am besten schmeckt. Auch an Ananas auf der Pizza sehe ich nichts Verwerfliches. In unserer Pizzeria gibt es eine Kreation mit Nutella, Mascarpone und Himbeeren, die sonderbar, aber beliebt ist. Hinter jeder Pizza steckt eine eigene Geschichte.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1118895_image" /></div> <BR /><BR /><b> Welche Pizza bereiten Sie sich am heutigen Weltpizzatag zu?</b><BR />Lechner: Heute esse ich eine Pizza mit scharfer Salami, Gorgonzola und Rucola.