„Plötzlich sah ich etwas Großes auf der Straße“, erzählt die Proveiserin. <BR /><BR /><BR /><BR />Diese Begegnung war für Gertrud Mitterer ein Schock fürs Leben: Der Proveiserin ist am Donnerstag gegen 22 Uhr im wahrsten Sinne des Wortes ein Bär über den Weg gelaufen. Die Begegnung war kurz, aber prägend. „Wäre ich schneller gefahren, hätte ich ihn wahrscheinlich mit meinem Panda voll erfasst“, sagt sie.<BR /><BR />Aber alles der Reihe nach: Gertrud Mitterer war am Donnerstagabend nach der Musikprobe auf dem Nachhauseweg. Auf der Straße von Proveis in Richtung Rumo nach Buacha sah sie plötzlich etwas Großes auf der Fahrbahn liegen. <BR /><BR /><b>„Bär war ziemlich groß“</b><BR /><BR />„Anfangs glaubte ich, dass es ein Teil der umgestürzten Fichte ist, die neben der Straße liegt“, sagt sie. „Dann habe ich aber gesehen, dass es ein Bär war, weil er sich bewegt hat. Wäre ich schneller gefahren, hätte ich ihn wahrscheinlich mit meinem Auto voll erfasst.“ Mitterers Panda wäre dann wohl stark beschädigt worden und sie hätte sich vermutlich erheblich verletzt. Meister Petz lief dann auf die Wiese oberhalb der Straße und schaute von dort auf Mitterer hinunter. <BR /><BR />„Ich traute mich nicht, aus dem Wagen zu steigen und habe sofort die Zentralverriegelung aktiviert“, schmunzelt sie. „Eigentlich war das umsonst, weil ein Bär die Tür ja noch öffnen kann. So erschrocken bin ich noch nie. Ich war deshalb auch nicht imstande, ein Foto zu machen.“ <BR /><BR />Als Gertrud Mitterer dann das Fernlicht ihres Pkw einschaltete, suchte Meister Petz sofort das Weite und verschwand im Dunkel der Nacht. „Der Bär war ziemlich groß“, erinnert sie sich. „Ich würde aber lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich mich bedroht gefühlt habe.“ <BR />Ein Bär sei im Grunde genommen ein recht schönes Tier. „Mir tun aber die Tiere leid, die von Großraubwild gerissen werden“, ergänzt Gertrud Mitterer. „Sie werden oft nur verstümmelt und leben dann noch, bis man sie findet und von ihrem Leiden erlöst.“ <BR /><BR /><b>Der „Problem“-Bär von Marling?</b><BR /><BR />In freier Wildbahn sei diese Bärenbegegnung die erste gewesen. „Im Wallfahrtsort St. Romedius im Trentino habe ich natürlich schon Bären gesehen“, verrät die Proveiserin. <BR /><BR />Um welchen Bären könnte es sich gehandelt haben? Das von Gertrud Mitterer am Donnerstag gegen 22 Uhr in Proveis gesichtete Tier ist nicht jenes, das in Marling für Angst und Schrecken gesorgt hat. „Der besenderte Bär befindet sich derzeit auf der anderen Seite des Nonsbergs“, sagte Luigi Spagnolli, Direktor des Landesamtes für Jagd und Fischerei, am Freitagnachmittag. Der Gertrud Mitterer über den Weg gelaufene Bär sei sicher ein anderer gewesen. „Mehr als 100 Bären sind derzeit im Trentino unterwegs, auch in Richtung Deutschnonsberg“, betonte der Amtsdirektor. Neue Risse seien bis jetzt keine gemeldet worden. <BR />