Die jüngsten Entwicklungen um das Einkaufszentrum „Twenty“ haben vergangene Woche einen neuen Höhepunkt erreicht. Bekanntlich teilte die Gemeinde der Betreibergesellschaft in einem Brief mit, dass das Verfahren zum Teilabriss in die Wege geleitet werde. Das Unternehmen hat nun 30 Tage Zeit, um eine Stellungnahme abzugeben. „Als Verwaltung mussten wir diesen Schritt setzen. Bekanntlich liegt ein Urteil des Staatsrates vor“, erklärte Vizebürgermeister Luis Walcher gestern. Mehr wollte er dann auch nicht mehr sagen, außer, dass er es „famos“ finde, mit welchem Vorschlag nun die Aspiag an die Öffentlichkeit trete. Diese hatte angekündigt, das „Kriegsbeil“ begraben zu wollen. Sprich: Alle Rekurse würden zurückgezogen, wenn man sie ihr Einkaufsprojekt in Bozen-Süd verwirklichen lasse. <BR /><BR />Wortkarg auch Bürgermeister Renzo Caramaschi, „Ich bin öffentlicher Verwalter, arbeite seriös und gebe daher keine weiteren Kommentare zu den jüngsten Entwicklungen ab.“ Größeren Sprachbedarf legte er noch am Freitag an den Tag. Da ließ er medial verlauten, dass „ein Teilabriss des Einkaufszentrums ein Schaden für die Stadt bedeuten würde.“ Diese Wortspende sorgte in der Gemeinde für einige Verwirrung. <BR /><BR />Zutiefst enttäuscht ist nach wie vor „Twenty“-Chef Giovanni Podini. „Wenn man nach 10 Jahren plötzlich in so eine Situation gerät, dann ist man nur mehr sprachlos“, meinte er. Man habe mit gültigen Baukonzessionen und Lizenzen zu bauen und zu arbeiten begonnen, vielen Menschen damit eine Arbeit gegeben „und jetzt kommt so etwas.“ <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="904448_image" /></div> <BR /><BR />Podini hatte letzthin mehrmals betont, dass sich das „Twenty“ seit seiner Eröffnung nicht nur zum über die Stadtgrenzen hinaus beliebten Einkaufszentrum, sondern auch zum sozialen Treffpunkt für Bozen entwickelt habe. „Wir werden jetzt sehen, was die weiteren Entwicklungen bringen“, meinte er. Sein Anwalt Dieter Schramm erklärte, dass gegen das Urteil des Staatsrates beim Kassationsgerichtshof bereits eine Beschwerde eingereicht wurde. Beim Staatsrat hingegen liegt eine Eingabe gegen das Vollstreckungsurteil vor. Auch gegen die Einleitung der Abrissverfügung werde man rechtlich vorgehen, kündigte Schramm an. Bis diese Richtersprüche ergehen, bleibt das „Twenty“ offen. <BR /><BR />Auch die Unternehmerfamilie Tosolini ist indirekt in die Diskussion involviert, hatte sie sich doch damals auch um das Landeseinkaufszentrum „beworben“. Zur aktuellen Diskussion sagte Paolo Tosolini: „Kein Kommentar.“ <BR /><BR />