Das Erdbeben, für das das Verfassungsgericht 2022 mit seinem Urteil gesorgt hatte, bebt im Sanitätsbetrieb noch immer nach: in Form von Arbeit. Bekanntlich hatte das Gericht entschieden, dass das Verfahren zur Ernennung von 52 Primaren verfassungswidrig war und die Auswahlverfahren daher wiederholt werden mussten. <BR /><BR />Zusammen mit den Altlasten „waren von 136 Primariaten insgesamt im Betrieb mit einem Schlag weit über die Hälfte auszuschreiben“. <BR /><BR /><embed id="dtext86-70701754_quote" /><BR /><BR />Doch bevor damit begonnen werden konnte, galt es zunächst noch, das Südtiroler Reglement den römischen Vorgaben anzupassen. „Diese vorbereitenden Arbeiten waren aufwendig“, erinnert sich Dr. Widmann. <BR /><BR /> Im August 2023 hatte zunächst die Landesregierung das neue Reglement gutgeheißen, danach folgte der entsprechende Beschluss des Sanitätsbetriebes. Erst danach konnte man sich an die Arbeit machen, die sich mittlerweile türmenden neuen Ausschreibungen zu starten. <h3> 90 Verfahren und 180 Sitzungen</h3> „Es ist im Haus eine wahre Produktionsmaschine angelaufen“, sagt Dr. Widmann. Für die Auswahl des Siegers aus den jeweiligen Bewerbern für die Primarstelle ist eine vierköpfige Kommission zuständig – immer mit von der Partie muss dabei der Sanitätsdirektor sein. <BR /><BR />Für jedes Auswahlverfahren braucht es zwei Treffen der Kommission, macht bei – jüngste Pensionierungen mitgerechnet – 90 Verfahren 180 Sitzungen. <BR /><BR />Stand heute: 29 Verfahren sind abgeschlossen, davon wurden bereits 17 Primare offiziell ernannt, 43 Verfahren sind angelaufen (für zehn davon gibt es bereits einen Termin fürs Kolloquium) und nur mehr 13 sind noch offen. Zu den bereits ernannten Primaren zählen beispielsweise Dr. Martin Steinkasserer, Primar der Gynäkologie und Geburtshilfe in Bozen, Dr. Mohsen Farsad, Dienst für Nuklearmedizin in Bozen, Dr. Elke Maria Erne (Infektionskrankheiten, Bozen), Dr. Raffaele Nardone für die Neurologie in Meran und Dr. Roger Pycha, Dienst für Psychiatrie in Brixen. <h3> Bei einigen Stellen nur mehr Ernennung ausständig</h3> Die Entscheidungen bereits erfolgt, aber die Ernennungen noch ausständig sind beispielsweise für die Primarstellen der Neonatologie und Neugeborenen-Intensivtherapie am Krankenhaus Bozen, der Anästhesie und Wiederbelebung in Sterzing und Brixen, die Orthopädie und Traumatologie sowie die Geriatrie am Krankenhaus Meran. <BR /><BR />Angelaufen sind die Verfahren unter anderem für den psychiatrischen Dienst in Bruneck, die Pneumologie in Bozen, die Pädiatrie in Meran, Sterzing und Brixen, den Dienst für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Meran, den psychologischen Dienst in Meran sowie die Sportmedizin, Radiologie und die Palliative Care in Bozen.<BR /><BR /> „Alles in allem“, so Dr. Widmann, „sollten wir innerhalb des kommenden Jahres alle ausständigen Auswahlverfahren abgearbeitet haben. Danach geht alles wieder seinen geordneten Gang.“