<h3> Ermittlungen seit September 2023</h3>Die Carabinieri von Bozen haben einen 60-jährigen Privatdetektiv verhaftet, der in der Stadt wohnhaft ist. Bereits seit September 2023 wurde gegen ihn ermittelt. Der Mann soll einen Bozner mit geistiger Beeinträchtigung systematisch manipuliert haben, um sich dessen Geld zu erschleichen.<BR /><BR />Der Detektiv brachte den Mann dazu, über 48.000 Euro auf ein Konto in einem osteuropäischen Land zu überweisen. Angeblich sollten damit Kosten gedeckt werden, um einen Versicherungsanspruch aus einem früheren Arbeitsunfall geltend zu machen. <BR /><BR />Zudem soll er dem Opfer versichert haben, ihn bei der Beantragung von Arbeitslosengeld zu unterstützen. Tatsächlich flossen die Gelder jedoch an eine Firma, die vom Tatverdächtigen vertreten wurde.<h3> Falsches Testament erstellt</h3>Doch damit nicht genug: Nach dem natürlichen Tod des Opfers im August 2024 setzte der Privatdetektiv seinen perfiden Plan fort. Mit Hilfe einer 50-jährigen Frau aus der Provinz Modena soll er ein gefälschtes Testament erstellt haben, das ihn als Alleinerben auswies. <BR /><BR />Dadurch wollte er sich das gesamte Vermögen des Verstorbenen aneignen – darunter auch eine Lebensversicherung im Wert von 100.000 Euro.<h3> Bankangestellte schlugen Alarm</h3>Die Ermittlungen wurden durch eine Meldung der Bank des Opfers in Gang gesetzt. Dort war aufgefallen, dass der Mann sichtlich verstört war und wiederholt hohe Geldbeträge von seinem Konto abhob. Die Bankangestellten informierten die Carabinieri, die daraufhin ihre Untersuchungen aufnahmen.<BR /><BR />Um zu verhindern, dass der Privatdetektiv sich das Erbe unter den Nagel reißt, wurde der noch vorhandene Bankbetrag von 50.000 Euro sowie die Wohnung des Opfers in Bozen, deren Wert auf 300.000 Euro geschätzt wird, von den Behörden beschlagnahmt.<BR /><BR />Der 60-jährige Tatverdächtige wurde auf Anordnung des Ermittlungsrichters des Bozner Gerichts unter Hausarrest gestellt. Die 50-jährige mutmaßliche Komplizin wurde auf freiem Fuß angezeigt.<h3> Leichte Opfer für Betrüger</h3>Die Carabinieri warnen eindringlich davor, dass alleinstehende und hilfsbedürftige Personen oft Opfer von Betrügern werden. Diese nutzen die Schwäche und soziale Isolation ihrer Opfer skrupellos aus, um sich unrechtmäßig zu bereichern.<BR /><BR />Laut geltendem Recht gilt für die beiden Beschuldigten bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.