Die Nanotechnik biete erhebliche Potenziale für ökologische Produkte, aber auch Risiken für die Umwelt und die Gesundheit. „Hier bestehen noch gravierende Wissenslücken“, erklärte die Behörde in einer Mitteilung. Das deutsche Bundesamt fordert ein Register für Produkte mit Nanomaterialien sowie einen rechtlichen Rahmen für die sichere Anwendung der Nanotechnik.In einem Hintergrundpapier hat die Behörde Chancen und Risiken der Nanotechnik zusammengetragen. So könnten nanotechnisch optimierte Kunststoffe Gewicht und damit Treibstoff bei Autos oder Flugzeugen sparen, die Wirkung von Nanomaterialien in der Umwelt und mögliche gesundheitliche Risiken für den Menschen seien jedoch unzureichend erforscht. Für Menschen potenziell problematisch könnte das Einatmen von Nanoteilchen, das Verschlucken und die Aufnahme über die Haut sein. So gebe es aus verschiedenen Tierversuchen Hinweise auf krankmachende Eigenschaften. Ungiftige Nanoteilchen können bei Nagetieren Lungentumore auslösen, winzige Kohlenstoffröhrchen machen im Tierversuch auf ähnliche Weise krank wie Asbestfasern. Bei Ratten können manche Nanopartikel über die Nase direkt ins Gehirn wandern - mögliche negative Wirkungen seien jedoch nicht ausreichend untersucht, betont das Amt in seinem Hintergrundpapier.„Die Verwendung von Produkten, die Nanomaterialien enthalten und frei setzen können, sollte - so lange ihre Wirkung auf Mensch und Umwelt weitgehend unbekannt ist - möglichst vermieden werden“, empfiehlt das UBA. Notwendig sei eine transparente und von der Industrie, Forschung und Behörden anerkannte Bewertung nanotechnischer Verfahren und Produkte. Dabei seien die Hersteller gefragt, aussagekräftige Daten zur Wirkung ihrer Produkte zusammenzustellen und mögliche Entlastungen der Umwelt zu dokumentieren.Die Verwendung Millionstel Millimeter kleiner Partikel ist für viele Industriebranchen interessant, weil sie nützliche chemische und physikalische Eigenschaften besitzen. Die Winzigkeit der Nano- Partikel birgt laut UBA allerdings auch die Gefahr, dass sie viel eher die natürlichen Barrieren im Körper überwinden - die Blut-Hirn- Schranke etwa.Weitere Infos: - Das UBA-Hintergrundpapier - Eine Broschüre der deutschen Verbraucherzentrale zum Thema Nano dpa