Dr. Mancioppi hat sein Gutachten in den vergangenen Tagen hinterlegt, dem Schwurgericht (Vorsitz Richter Stefan Tappeiner) wird er seine Erkenntnisse im Herbst erläutern. In der Folge stehen die Plädoyers und die Urteilsfindung an – Letzteres voraussichtlich am 23. September. <h3> Cim habe Freundin im Affekt ermordet</h3>Psycho-Gutachter Dr. Mancioppi soll offenbar zum Schluss gekommen sein, dass Omer Cim, als er Celine Frei Matzohl am 12. August 2023 in seiner Wohnung in Schlanders tötete, keineswegs in seiner Zurechnungsfähigkeit eingeschränkt war – wovon hingegen die Verteidigung überzeugt ist. <BR /><BR />Deren Gutachter – der Psychiater Dr. Heinz Prast sowie die Psychologen Stefano Zago und Tommaso Caravelli – vertreten die Auffassung, dass Cim an einer wahnhaften Eifersuchtsstörung leide und seine Freundin im Affekt ermordet habe. Er sei nur vermindert schuldfähig – was sich für Cim strafmildernd auswirken würde. <h3> „Femizid wie aus dem Lehrbuch“</h3>Die Gutachterin der Nebenkläger, Dr. Anna Palleschi, hegt hingegen keine Zweifel, dass der 28-Jährige wusste, was er tat. Es sei „ein Femizid wie aus dem Lehrbuch“ gewesen. <BR /><BR />Sollte sich das Schwurgericht der Meinung von Amtsgutachter Dr. Mancioppi anschließen, sieht es für Omer Cim düster aus. Die Staatsanwaltschaft hält ihm erschwerend vor, dass er mit Vorbedacht gehandelt habe und dass er mit dem Opfer eine Beziehung unterhielt.<BR /><BR /> Wenn auch nur einer der beiden Erschwernisgründe vorliegt, sieht der Gesetzgeber lebenslange Haft vor. Zusätzlich wird Cim noch der Bedrohung seiner damaligen Partnerin, der Körperverletzung und des Widerstands bezichtigt. Omer Cim befindet sich seit seiner Verhaftung am Tag nach dem Mord in vorbeugender Verwahrungshaft hinter Gittern.