Nach dem Ende der Altkleidercontainer kündigt Stadtrat Caruso eine harte Linie bei der Müllentsorgung in der Altstadt an. Jeder Müllkunde werde geprüft – um Ordnung zu schaffen und Bürger vor höheren Kosten zu schützen.<BR /><BR /><BR /> „Einmal im Monat treffe ich mich dienstags mit den Spitzen der SEAB, um Änderungen und Korrekturen an den Diensten direkt zu besprechen,“ erklärt Umweltstadtrat Marco Caruso gegenüber den „Dolomiten“. Das betreffe zum Beispiel die Grünpflege an Straßen und Gehwegen. „Bis vor zwei Jahren war die SEAB dafür zuständig. Seit dem Unternehmen diese Aufgabe entzogen wurde, gibt es dauernd Kontroversen wegen ungepflegter Bürgersteige. Überarbeiten werden wir auch die Kartonsammlung für Gewerbetreibende in der Altstadt. Natürlich lassen sich die Probleme nicht innerhalb eines Monats lösen, aber die Gemeinde und die SEAB setzen sich jeden Monat an einen Tisch, um das Abfallsystem zu verbessern.“<BR /><BR /><BR />Das betreffe auch die Altstadt, wo die Müllsammlung nicht funktioniere. „In der Altstadt gibt es bekanntlich die Sammlung von Säcken für Haushaltsabfälle. Von 1.600 Haushalten haben im Laufe eines Jahres nur 200 mindestens einen Sack abgegeben, wie eine Anfrage von mir im Gemeinderat ergeben hat. Wo haben die restlichen 1.400 Haushalte ihre Abfälle entsorgt?“, so Caruso.<BR /><BR /><BR />Deshalb habe er jetzt von der SEAB, die über alle Daten von Bars, Restaurants, Geschäften, Gewerbetreibenden und Haushalten verfüge, detaillierte Informationen über die Entleerungen angefordert. „Denn wir haben festgestellt, dass einige Kunden in einem Jahr keine einzige offizielle Entleerung vorgenommen haben.“ <BR /><BR /><BR />Sobald alle Daten vorliegen, „werden wir jeden einzelnen Kunden direkt überprüfen, um ihn zu fragen, wo sein Müll landet.“ Denn wenn Abfall in der Stadt herumliege, müsse er von irgendwoher kommen. „Bisher wurden die Reinigungsdienste ausgebaut, um dem Problem zu begegnen, aber niemand hat sich darum gekümmert, woher dieser Müll kommt, wo also das eigentliche Problem liegt.“ Das habe auch dazu geführt, dass die Kosten für die SEAB gestiegen seien. „Wir müssen herausfinden, woher dieser illegal entsorgte Müll kommt. Ein Großteil stammt von außerhalb der Gemeinde, aber viel davon auch von Bürgern oder Gewerbetreibenden aus Bozen, die ihren Abfall nicht ordnungsgemäß entsorgen. Wir sind, wie gesagt, gerade dabei, die Daten abzugleichen, um alle zu identifizieren.“<BR /><h3> „Wollen jene zur Kasse bitten, die verschmutzen“</h3><BR />Auf einen Hinweis hin habe er einen Gewerbetreibenden überprüfen lassen, der in den Jahren 2023, 2024 und 2025 nur an einem einzigen Tag, am 26. April 2024, seinen Müll ordnungsgemäß entsorgt habe. „Wie hat er in den drei Jahren seinen Müll entsorgt? Illegal. Ich will das Problem also an der Wurzel bekämpfen, denn andernfalls muss die SEAB kontinuierlich ihre Reinigungsdienste ausbauen, was die Kosten für die Bürger in die Höhe treibt. Wir wollen aber diejenigen zur Kasse bitten, die verschmutzen“, betont Stadtrat Caruso.