„Es vergeht praktisch kein Tag, an dem nicht die Polizei gerufen wird, um in den Notunterkünften bei kritischen Situationen einzugreifen“, unterstrich Quästor Paolo Sartori am Dienstag. <BR /><BR />Häufig gehe es dabei um von Gewalt geprägte „kriminelle Vorfälle“ innerhalb der Kälte-Notunterkünfte, die von „Personen provoziert wurden, die gezielt aus anderen Provinzen und Regionen gekommen sind, um die Notunterkünfte in Bozen zu nutzen.“ <h3> Diebstähle, Raub, Körperverletzung, Schlägereien und vieles mehr</h3>Im letzten Monat sei die Polizei zu 35 Einsätzen aller Art gerufen worden, „um bei ebenso vielen kriminellen Vorfällen einzugreifen, die mit vorbestraften Personen in Verbindung stehen, die in diesen Einrichtungen aufgenommen wurden“, betont Sartori. Diese Personen seien für Diebstähle, Raub, Körperverletzung, Schlägereien, Messerstechereien, den Einsatz von Pfefferspray, das Anzünden von Matratzen, Trunkenheit, Bedrohung, Drogenhandel und andere Straftaten verantwortlich.<BR /><BR /> Abgesehen von den Problemen für die öffentliche Ordnung sei es „offensichtlich“, dass die Polizei durch diese kontinuierlichen Einsätze gebunden sei und somit von ihrer institutionellen Aufgabe der Prävention abgehalten werde, betont Sartori. <BR /><BR />Das bedeute, dass die Polizei über längere Zeiträume an anderen Orten der Stadt nicht präsent sein könne, unterstrich der Quästor.<h3> Lega fordert strengere Personenkontrollen</h3>Mit einer eigens vor der 200 Betten-Notunterkunft in der Pacinottistraße einberufenen Pressekonferenz wollte auch die Lega Bozen gestern auf die schwierige Situation aufmerksam machen. „In den vergangenen Tagen und Wochen ist es zu einigen schlimmen Vorfällen gekommen. Das geht so nicht weiter“, unterstrichen die Gemeinderäte Roberto Selle und Marco Caruso. <BR /><BR />Ihre Forderung sieht nicht die Schließung der Notunterkünfte vor – diese brauche es auch weiterhin –, sondern vielmehr eine Änderung der Personenkontrolle. „Es sollen nur jene Personen aufgenommen werden, die sich einen sicheren Platz verdienen“, betonte Caruso. Außerdem sollten die Personen, die aufgenommen würden, kontrolliert werden, ähnlich wie bei Hotels. Gastbetriebe müssen der Quästur laut Gesetz innerhalb von 24 Stunden mitteilen, welcher Gast bei ihnen nächtigt. Bleibt der Tourist nur eine Nacht, müssen die Daten sofort übermittelt werden. <BR /><BR />„Unsere Forderung ist, ein solches System auch für die Notunterkünfte in Bozen einzuführen“, erklärte Caruso. Dadurch könnten Personen mit Vorstrafen herausgefischt werden. „So sollten künftig auch weniger Einsätze in den Notunterkünften auf die Polizei zukommen“, so der Gemeinderat der Lega.