Dies hat sich in Afing zugetragen - schon am Mittwoch, doch das Geschehen wurde erst am Wochenenende bekannt.Ihr Hund hatte Annamaria Sabastiani darauf aufmerksam gemacht, dass sich oben im Wald nahe des Tieftalerhofes am Eingang zu Afing jemand aufhielt. Es war ein Pilzesammler, wie die Bäuerin gleich vermutete. „In der Pilzesaison ist hier eine richtige Invasion; in Scharen kommen die Sammler, lassen ihren Abfall zurück und nehmen die Pilze mit, die ich selber in meinem Buschenschank gut brauchen könnte", sagt die Bäuerin.Der Mann saß am Boden, seinen großen Rucksack neben sich. Er machte keine Anstalten zu gehen, als ihn die Bäuerin dazu aufforderte. „Es kam zu einem Wortwechsel; ich wies den Mann - es war ein rund 70-jähriger Italiener - darauf hin, dass er sich auf Privatgrund befinde, den er unverzüglich verlassen solle", erzählte Sebastiani. Der Mann habe dann erst recht aufbegehrt und entgegnet, er bleibe, so lange er wolle, denn der Wald gehöre allen. Mit übelsten Schimpfwörtern habe der Pilzesammler sie bedacht und dann mit seinem Wanderstock ausgeholt. „Mit einem kleinen Stock, den ich dabei hatte, konnte ich den Schlag abwehren; sonst hätte er mich am Kopf getroffen", sagte die Frau. Doch der Mann habe ein zweites Mal ausgeholt und sie dabei mit vollem Schwung am Bein getroffen, so dass sie zu Boden sank. „Ich konnte mich gerade noch hinunter zum Haus schleppen und die Carabinieri verständigen", sagt Sebastiani. Diese waren schnell zur Stelle und veranlassten auch die Einlieferung der Bäuerin ins Bozner Krankenhaus. Dort stellten die Ärzte einen Knöchelbruch fest.Wegen ihres Gipsbeins fällt Sebastiani nun für mindestens 30 Tage in ihrem Buschenschank aus. Den Pilzesammler hatten die Carabinieri indes bald gefunden. Er war im Besitz einer Pilzesucherlaubnis. Doch wird er sich wegen der tätlichen Auseinandersetzung verantworten müssen.„Diese Geschichte hat ein Nachspiel", sagt Sebastiani. Auch ein Pilzesammelverbot auf ihrem 20 Hektar großen Hof will die Bäuerin erwirken. „Wir haben gut sichtbar Schilder angebracht, dass Sammeln hier nicht erlaubt ist, und ich habe den Mann auch darauf aufmerksam gemacht", sagt die Bäuerin.Den nötigen Antrag bei der Forstbehörde, das Gebiet offiziell für Sammler zu sperren, wolle sie ehestens nachholen. Flora Brugger/D