Das verstärkte Vorhandensein von Radon im mittleren Pustertal ist nicht neu. Schon im August 1996 hatte in Bruneck eine Informationsveranstaltung stattgefunden, nachdem bei landesweiten Radonmessungen deutlich erhöhte Werte in der Luft gemessen worden waren. Einer europäischen Richtlinie folgend, liegt der Referenzwert für die jährliche Durchschnittskonzentration der Radonaktivität in der Luft bei 300 Becquerel.<h3> „Kein Grund zur Panik“</h3>Im Pustertal verzeichnen vor allem orographisch rechts der Rienz gelegene Gemeinden hohe Radonwerte. Landesweit sind erhöhte Radonwerte in zahlreichen Schulen und Kindergärten immer wieder ein Thema. Grund zur Panik bestehe aber nicht, wie der Primar der Pneumologie Bozen, Antonio Triani, in einem „Dolomiten“-Interview erklärt hat.<BR /><BR />Im November 2022 wurden von einem Bologneser Unternehmen Messungen in Bruneck durchgeführt. Dabei wurden im Untergeschoss der Grundschule Bachlechner erhöhte Werte festgestellt, wie Bürgermeister Roland Griessmair bestätigt: „Seit Jänner bzw. Anfang Februar verfügen wir über die konkreten Auswertungen der Messungen“. <h3> <b>„Wir nehmen die Lage ernst“</b></h3>Radon ist ein sehr flüchtiges, natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas. Das Lüften von kontaminierten Räumen gilt deshalb als wirksamste vorbeugende Maßnahme. Das wurde auch in der Bachlechner-Schule nach Bekanntwerden der erhöhten Werte (sie lagen um die 500 Becquerel) umgehend veranlasst, bestätigt Direktor Oswald Lanz. Zudem wurden die Klassen aus dem Untergeschoss in die oberen Stockwerke verlegt. <BR /><BR />Für so manchen Elternvertreter sind diese Maßnahmen zwar wichtig, insgesamt aber zu wenig zielführend, denn die Folgeschäden einer Radonbelastung würden sich erst nach vielen Jahren zeigen. „Wir nehmen die Lage ernst und haben für den Sommer bereits eine Sanierung der Bachlechner-Schule veranlasst“, erklärt Hannes Oberhammer, Direktor des Amtes für öffentliche Arbeiten, der zusammen mit Direktor Lanz und Stadträtin Ursula Steinkasserer den Elternvertretern am Donnerstag Rede und Antwort stand. Die Sanierung wird ein Experte für Radonsanierungen begleiten.<BR /><BR />Die notwendigen Mittel für diese Maßnahme werden, wie Bürgermeister Griessmair erklärt, aus dem Nachtragshaushalt der Gemeinde freigestellt.<h3> Raumnot wird akut</h3>Nach erfolgter Sanierung würden erneut Messungen durchgeführt, um dann die Räume wieder frei geben zu können.<BR /><BR />Ob das noch vor Beginn des neuen Schuljahrs sein wird, vermag niemand genau zu sagen. Für Direktor Lanz eröffnet sich damit ein großes Problem: „Wir haben allein bei den Regelklassen nächstes Jahr 3 erste Klassen (heuer sind es 2; Anm. der Red.) und damit 12 Klassen unterzubringen. Wir sind mit dem Raumbedarf absolut am Limit. Sollten einige Räume nicht genutzt werden können, weiß ich nicht wohin mit den Klassen“. <BR />