Ratten sind intelligent, anpassungsfähig und können zur richtigen Plage werden (siehe eigenen Bericht). Ihre Zahl steigt. Über zu wenig Arbeit können sich Südtirols Kammerjäger deshalb nicht beschweren. „Die Populationen nehmen zu“, berichten die Kammerjäger Andreas Wenighofer aus Jenesien und Christof Köhl aus Deutschnofen.<h3> Wie sich die Lage verschlimmern kann</h3> Sie empfehlen, bereits beim ersten Anzeichen die Hilfe von Experten in Anspruch zu nehmen. „Viele Betroffene versuchen zunächst, das Problem selbst in den Griff zu bekommen und probieren alles Mögliche aus“, sagt Köhl. Dadurch verschlimmert sich die Lage häufig.<BR /><BR />Kammerjäger Wenighofer setzt bei der Bekämpfung von Ratten auf eigene Fallen, in denen die Tiere dann verenden. „Bis zu 30 Stück fangen wir damit“, erzählt er. Sein Berufskollege verwendet hingegen hauptsächlich Gift, um den Tieren den Garaus zu machen. Davon gibt es heute nicht mehr viel. „Früher konnte der Laie die Produkte im Fachhandel kaufen, hatte aber oft kaum Kenntnisse darüber“, berichtet er. <BR /><BR />So habe man dann nicht nur die Ratten, sondern auch andere Tiere versehentlich vergiftet. „Viele Produkte, die gut funktioniert haben, wurden vom Markt genommen, auch weil sie der Umwelt geschadet haben.“<h3> Überträger von Keimen und Krankheiten</h3>Ratten sind hingegen alles andere als ungefährlich. Sie können Keime und Krankheiten übertragen. „Ich habe schon erlebt, dass sie in den Ställen gehaust haben und Rinder mit Krankheiten infizierten. Diese mussten notgeschlachtet werden“, erinnert sich Wenighofer. <BR /><BR />Die Folgen von Klimawandel und Globalisierung reichen bis in die Keller und Gärten der Südtiroler. „Durch Lieferungen können Ratten eingeschleppt werden, z. B. durch Heuballen“, weiß Andreas Wenighofer.<BR /><BR /> „Die Winter sind milder geworden, sodass die Tiere leichter überleben“, ergänzt Köhl. Oft suchen sie sich dann ein warmes Plätzchen im Haus, wodurch für die Bewohner die Probleme beginnen. Sobald man Nagespuren und Kot der Tiere entdeckt, sollten die Alarmglocken klingeln. <h3> Was man zur Vorbeugung von Ratten tun kann</h3>Präventionsmaßnahmen gibt es nur wenige. „Man sollte abends die Tür nicht offen stehen lassen und kein Essen draußen liegen lassen“, rät Andreas Wenighofer. Auch Müllbehälter, die sich im Freien befinden, sollte man gut verschließen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1194498_image" /></div> Laura hat sich schlussendlich einen Fachmann ins Haus geholt. Die Ratten hatten bereits Wasserleitungen angefressen und Kabel angenagt. Jetzt sind in ihrem Zuhause überall Fallen mit Giftködern ausgelegt. Es werde Wochen dauern, bis die Plagegeister verschwunden sind, erklärte ihr der Kammerjäger. Zwar muss sie sich ihre Wohnung immer noch mit einigen der ungebetenen Gäste „teilen“. Es sind aber deutlich weniger. Total beruhigt läuft sie deshalb aber noch nicht durchs Wohnzimmer. <BR /><BR /><b>Hintergrund: Orte, die besonders rattengeplagt sind</b><BR /><BR />Ratten fühlen sich vor allem in Südtirols Städten richtig wohl. So häuften sich in den vergangenen Wochen entlang der Flussläufe in Brixen die Sichtungen von Ratten. Die Stadt setzt auf regelmäßige Maßnahmenprogramme, ruft Privatpersonen zum Mithelfen auf. <BR /><BR />Auch in Meran kämpft man gegen Ratten. In Innenhöfen von Mehrfamilienhäusern oder um Wertstoffinseln begegnet man den Nagern immer wieder ( <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/unzumutbare-zustaende-beim-ex-eurotel-eingreifen-gefordert" target="_blank" class="external-link-new-window" title="Unzumutbare Zustände">wir haben berichtet</a>). Ebenso in der Landeshauptstadt Bozen. Um Rattenbefall zu vermeiden, ist es wichtig, den Müll richtig zu entsorgen und die Müllbehälter gut zu verschließen, raten die Experten (siehe eigenen Bericht). Vor allem bei der Entsorgung des Biomülls ist höchste Sorgfalt geboten. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1194501_image" /></div>