Mit gezielten Aktionen sollen vor allem Personen mit chronischen Erkrankungen, die Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und mehr und das Gesundheitspersonal zur Impfung animiert werden. Die Grippeschutzimpfungen werden in ganz Südtirol bis Freitag, 16. Dezember durchgeführt. Für die Risikogruppen ist sie kostenlos. Die Grippe ist eine ansteckende Viruserkrankung. Sie stellt aufgrund ihrer Verbreitung, Ansteckung und der möglichen schweren Komplikationen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. Vor allem wegen der Komplikationen, die beeinträchtigend sind und auch zum Tod führen können, birgt sie Risiken. Das gilt besonders für Menschen über 65 Jahren und Personen aller Altersgruppen mit chronischen Herz-, Lungen-, Nieren- oder Stoffwechselkrankheiten, Tumorerkrankungen usw. Die Erhöhung der Impfrate ist deswegen im Bereich der Gesundheitsvorsorge ein Ziel der nächsten Jahre. Grippe und Vorbelastung durch ErkrankungenDurch die Grippe werden vorbelastete Menschen einem weiteren Stress-Test ausgesetzt, da die Symptome der Grippe, also Fieber, Husten, Atemwegsbeschwerden usw. für ihren Körper besonders belastend sind.„Eine Grippe ist keine simple Erkältung“, erklärt Dr.in Dagmar Regele, Direktorin des Departements für Gesundheitsvorsorge. „Der Höhepunkt der Grippeerkrankungen beginnt meist im Jänner. Da die Infektion durch das Einatmen von virushaltigen Tröpfchen übertragen wird, die durch Niesen und Husten in die Umgebungsluft gelangen, ist es nicht einfach der Ansteckung zu entgehen. Es ist also sinnvoll, das Immunsystem frühzeitig zur Bildung von Antikörpern anzuregen: dies ist durch die Impfung möglich.“Auch Menschen, die häufig mit älteren Personen, Säuglingen und Kleinkindern oder mit durch Erkrankungen vorbelasteten Menschen zu tun haben, sollten Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und sich impfen lassen. Kampagne “Wir kommen der Grippe zuvor – sich selbst und andere schützen”Eine Arbeitsgruppe um Projektleiter Dr. Martin Fischer, Dienst für Hygiene und Öffentliche Gesundheit in Bozen, hat eine Reihe von Maßnahmen geplant, die auf die Bedeutung der Grippeschutzimpfung aufmerksam machen sollen.Plakate und Informationsblätter werden im Südtiroler Sanitätsbetrieb verteilt und an die Ärzte für Allgemeinmedizin, die Kinderärzte sowie an die Apotheken verschickt. Landesweit wird die Grippeschutzimpfung vom Sanitätsbetrieb an 10 Standorten angeboten. Auch die meisten Ärzte für Allgemeinmedizin nehmen an der Kampagne teil und impfen in ihrem Ambulatorium.Unter diesem Link finden sie alle relevanten Informationen zur Grippeschutzimpfung.Die Impfung ist für Risikogruppen kostenlos, aber auch wenn man nicht zu den Risikogruppen gehört, kostet die Impfung nicht mehr als 10 Euro.Mitarbeiter haben VorbildfunktionEigens zur Grippeimpfung aufgefordert wird auch in diesem Jahr wieder das Gesundheitspersonal.„Personen, die in sozialen Berufen tätig sind und viele Kontakte mit anderen Menschen haben, sind dem Virus stark ausgesetzt“, so Generaldirektor Thomas Schael. „Laut WHO ist es besonders das Personal in Notaufnahmen und Krankenhäusern, dabei von allen Berufsgruppen die Pflegekräfte am meisten. Wir wenden uns heuer aber z.B. auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Weißen Kreuzes. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir eine besondere Verantwortung gegenüber jenen haben, die uns anvertraut werden.“ Unter den Mitarbeitern des Sanitätsbetriebes wird gleichzeitig mit dem Start der Impfung auch eine Umfrage durchgeführt, die erheben soll, wie wichtig die Grippeschutzimpfung empfunden wird und wie das individuelle Expositions-, Ansteckungs- und Übertragungsrisiko eingeschätzt wird. Grippesaison 2015/2016: Daten aus SüdtirolInsgesamt 45.592 Impfdosen wurden in der letzten Saison an alle Altersgruppen geimpft. Verzeichnet werden konnte eine Steigerung von 5,6 Prozent im Vergleich zu 2014/15. Bei den Risikopersonen, die 65 Jahre und älter sind, wurde eine Steigerung von 3,3 Prozent erreicht und bei den Menschen jünger als 65 Jahre eine Steigerung von 17,6 Prozent (wobei die Gruppe der Menschen im Altern von 65 Jahren und mehr durchschnittlich pro Jahr um rund 1.600 Personen zunimmt). Im Vergleich zur vorigen Saison wurde eine leichte Erhöhung des Prozentsatzes der Durchimpfungsrate erreicht: von 36,6 Prozent auf 37,2 Prozent. Nichtsdestotrotz wurden 2015/16 in Südtirol 54 Personen mit Influenza stationär aufgenommen (Zeitraum 1. Mai bis 30. April des Folgejahres). stol