Die Dirndlschürze fällt perfekt, die Spitzenbluse sitzt wie angegossen, der blonde Kurzhaarschnitt ist, ebenso wie das dezente Make-up, tadellos. Dabei hat man das Gefühl, dass so viel Sorgfalt für Regina Hinteregger Gruber nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist. Die Seniorchefin vom „Tratterhof“ gehört wohl zu jenem Menschentyp, der Gründlichkeit mag, Ordnung liebt und immer Nägel mit Köpfen macht. Ein erster Eindruck, den die Vita dieser 66-Jährigen auch bestätigt.
Als zweites von 7 Kindern auf dem Zalnerhof in Lüsen geboren, musste Regina schon früh mit anpacken. Sie war 15 Jahre alt, als sie gemeinsam mit ihren Brüdern zum ersten Mal den Sommer als Sennerin auf der Kreuzwiesenalm verbrachte. Sie rührte Butter, schöpfte Käse und kümmerte sich um die „Fremden“. „Wir hatten 50 Stück Vieh und zehn Gästebetten“, erzählt Regina Hinteregger Gruber. Das Servieren hatte das Mädchen in der Schule gelernt, das Kochen zu Hause bei Mutter Maria.
1976 lernte Regina Hinteregger in der Seilbahn nach Meransen ihren späteren Mann Franz Gruber, den Sohn vom Tratterhof kennen. Die beiden verliebten sich, es wurde geheiratet, und sie zog auf den Hof. Doch Franz Gruber war kein Bauer und Regina Hinteregger keine Bäuerin. Er fand eine Stelle beim Schulamt in Bozen, unterrichtete später an der Handelsoberschule in Brixen und war 22 Jahre lang Bürgermeister von Mühlbach. Und sie träumte von einer kleinen Pension.
In der Ausgabe vom 1. April veröffentlicht die Zeitschrift „Die Südtiroler Frau“ ein Porträt von Regina Hinteregger Gruber.
Weitere Themen im Heft: ein Interview mit der Slawistin Sabine Peer über den Krieg in der Ukraine; die Lebensgeschichten von fünf Bäuerinnen, die nach dem Tod der Ehemänner ihre Familien und ihre Betriebe zusammengehalten haben; Hildegard Kreiter schreibt über die Kraft des Löwenzahns; ein Beitrag über die Tradition der Fastentücher.