„Wir haben diese Maßnahme beschlossen, um den Patienten das Leben zu erleichtern“, erklärt jetzt Michael Mayr, Ressortdirektor von Gesundheitslandesrat Dr. Hubert Messner. <BR /><BR />Früher wandten sich Patienten mit einer Inkontinenz an ihren Gesundheitssprengel, um Heilbehelfe wie Windeln zu erhalten. „Jetzt erfolgt dies über eine Visite bei ihrem Hausarzt, je nach Bedarf wird dann ein Budget für die Medizinprodukte errechnet. In der Apotheke können sie sich das Produkt selbst aussuchen“, informiert Mayr. Für die Patienten sei das viel einfacher.<BR /><BR />Für die Hausärzte hingegen bedeutet es einen Mehraufwand, eine weitere „Sekretariatsaufgabe“, kritisieren sie. Bei der Visite müssen sie gemeinsam mit dem Patienten einen Fragebogen ausfüllen. „Das nimmt viel Zeit in Anspruch und das Gespräch ist für beide Seiten unangenehm“, berichtet Dr. Astrid Marsoner, Präsidentin der Ärztekammer.<h3> Feingefühl gefragt</h3>„Wie häufig und wie stark ist die Inkontinenz? Es geht allein um diese 2 Fragen und man hat 5 Auswahlmöglichkeiten“, entgegnet Mayr. Es sei auch richtig, dass der Hausarzt mit seinem Patienten persönlich darüber spreche, denn das Thema erfordere Feingefühl. <BR /><BR />Auch das Argument, dass dadurch die Bürokratie in den Arztpraxen nicht abgebaut wird – sondern das Gegenteil der Fall ist – lässt er nicht gelten. „Die Verschreibung erfolgt über ein digitales Portal, über das bereits jetzt alle Leistungen abgerechnet werden. Das ist kein neues Programm“, stellt er klar. <BR /><BR /><embed id="dtext86-68652493_quote" /><BR /><BR />„Veränderungen sind schwierig“, so der Ressortdirektor. Auch bei der Einführung der Elektronischen Gesundheitsakte (EGA) seien viele Hausärzte skeptisch gewesen, hätten die Umstellung bekämpft. „Mittlerweile sind sie aber froh darüber.“ Langfristig werde diese Maßnahme eine Erleichterung bringen, „weil die Vorteile für den Patienten eindeutig überwiegen“.