Die Staatsdruckerei in Foggia ist mit der Lieferung der roten Rezeptblöcke für die Verschreibung von Medikamenten und medizinischen Leistungen mittlerweile mehr als einen Monat in Verzug, obwohl von Seiten des Südtiroler Sanitätsbetriebes alle Bestellungen innerhalb der vorgesehenen Fristen gemacht wurden.Das Landesressort Gesundheit und der Südtiroler Sanitätsbetrieb haben sich daher im Auftrag von Landesrätin Martha Stocker in den vergangenen Wochen und Tagen gemeinsam auf einen bevorstehenden Engpass vorbereitet.Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch wurde eine Zwischenlösung präsentiert: Übergangsweise soll für Verschreibungen in Südtirol ein grüner Landesrezeptblock verwendet werden. Übergangslösung bis zur Digitalisierung der VerschreibungenGeneraldirektor Thomas Schael erläuterte bei der Pressekonferenz die nächsten Schritte des Südtiroler Sanitätsbetriebes. "Die Lösung besteht in der bereits seit geraumer Zeit bestehenden Notwendigkeit, die Digitalisierung der Verschreibungen voranzutreiben", unterstrich Generaldirektor Schael.Der Zeitplan sehe vor, dass die internen Verschreibungen zur Annahme von Leistungen und Direktverteilung von Arzneimitteln in den Krankenhäusern in den Gesundheitsbezirken Brixen und Bruneck ab 1. Mai sowie in den Gesundheitsbezirken Meran und Bozen und in den Apotheken ab 1. Juni stattfinden werde, so Schael.Ab 1. August werden voraussichtlich dann auch Ärzte für Allgemeinmedizin und Kinderärzte ihre Verschreibungen nur mehr digital vornehmen. Zukunft: Medikamente mittels Gesundheitskarte abholbarDer Verantwortliche für das Projekt der Digitalisierung der ärztlichen Verschreibung in der Landesabteilung Gesundheit Johannes Ortler erklärte den Stand der Dinge beim so genannten elektronischen Rezept.Bei diesem Projekt werden die Informationen zur Verschreibung in Echtzeit telematisch an den Facharzt bzw. den Apotheker übermittelt.Die Bürger können dabei auf das Rezept – unabhängig von seiner Farbe – verzichten und mit der Gesundheitskarte ihre Medikamente abholen."In der ersten Phase werden die Patienten zwar noch ein Promemoria in Papierform erhalten, aber die Zukunft ist papierlos", erläuterte Ortler. Da es sich bei der Digitalisierung um ein staatliches Projekt handelt, werden sämtliche verschriebene Leistungen auch auf Staatsebene einforderbar.Von den etwa 350 Ärzten für Allgemeinmedizin und Kinderärzten freier Wahl haben sich etwa 300 bereits für das Projekt angemeldet, 220 sind derzeit an das System angeschlossen. Innerhalb der nächsten zwei Monate wird die Anbindung der Apotheken abgeschlossen, am Mittwoch starten zudem die Informationsveranstaltungen und die individuellen Schulungen für die Apotheker.lpa