Wäre das Hotel „Eberle“ über die Feiertage geöffnet gewesen, hätte Birgit Eisath am Dienstag, wie üblich, ihren Dienst an der Rezeption verrichtet. Diese Rezeption liegt nun unter Trümmern und Birgit Eisath dankt ihrem Schutzengel, dass es nicht zu einer Tragödie gekommen ist. <BR /><BR /><BR />von Ursula Pirchstaller<BR /><BR /><b>Frau Eisath, Sie sind Rezeptionistin im Hotel „Eberle“ und ihr Arbeitsplatz ist genau dort, wo jetzt nur noch Trümmer liegen. Wie nimmt man so eine Nachricht auf?</b><BR />Birgit Eisath: Natürlich ist das alles ein Schock. Das Hotel war auch während der Coronavirus-Zeit für Business-Gäste geöffnet. Lediglich seit dem 23. Dezember hatten wir geschlossen, denn während der Feiertage bleiben auch jene Gäste aus, die aus beruflichen Gründen reisen und eine Unterkunft benötigen. Somit hat Familie Zisser beschlossen, das Hotel bis zum 7. Jänner zu schließen. Ich bin jedoch am Montag (am Tag vor dem Unglück, Anm. der Red.) zur Arbeit gefahren, um Mails zu bearbeiten und mich auf die Wiederöffnung vorzubereiten. <BR /><BR /><b>Sie hatten somit großes Glück, dass sie sich den Montag und nicht den Dienstag als Arbeitstag ausgesucht haben...</b><BR />Eisath: Ja, natürlich ist man erleichtert, wenn man darüber nachdenkt, was hätte passieren können. Da hatte ich wohl meinen Schutzengel dabei. <BR /><BR /><b>Sie stehen nun, genauso wie viele andere Bedienstete des Hotels, von einem Tag auf den anderen ohne Arbeit da...</b><BR />Eisath: Derzeit ist das mein letztes Problem. Meine Gedanken sind ganz bei Familie Zisser, die nicht nur ihr Hotel, sondern auch ihre Heimat verloren hat. Ich habe auch noch nicht mit meinen Arbeitgebern über die Zukunft gesprochen. Sie müssen jetzt erst einmal den Schock verdauen. <BR /><BR /><b>Haben sich im Bereich des Hotels letzthin Spaziergänger aufgehalten? Die Oswald-Promenade war ja teilweise geschlossen...</b><BR />Eisath: Es sind durchaus Spaziergänger vorbei gekommen, manchmal wurden auch Fotos gemacht. Aufgrund der Coronavirus-Maßnahmen haben wir jedoch Stühle und Tische von der Terrasse entfernt. Deshalb war es nicht so, dass sich Personen dort länger aufgehalten hätten.