Bereits seit vielen Jahren bietet Gabriel Rainer aus Ridnaun Tandemflüge an, die von Einheimischen und Gästen gleichermaßen gerne gebucht werden. Rainer startet in den Sommermonaten beinahe täglich bzw. oft auch mehrmals am Tag zu Tandemflügen.

Umso größer war im Tal und darüber hinaus der Schock, dass ein so erfahrener Pilot wie Rainer und sein Passagier, der Bundesdeutsche Wolfgang George (69), gestern bei einem Tandemflug schwer verunglückten.



Die beiden waren gegen 11.30 Uhr oberhalb der Prischeralm in Ridnaun, an einem bekannten Startplatz, von dem Rainer schon viele Male gestartet war, mit dem Tandemgleitschirm abgehoben. 2 Wanderer beobachteten sie dabei. Kurz darauf sahen sie, wie der Gleitschirm unkontrolliert auf den Boden prallte. Sie setzten sofort einen Notruf ab und begaben sich zur Unfallstelle, um den 2 bewusstlosen Männern erste Hilfe zu leisten, bis die Rettungskräfte eintrafen.


Die Notarzthubschrauber Aiut Alpin Dolomites und Pelikan 3 nahmen Mitglieder des Bergrettungsdienstes Ridnaun/Ratschings mit an Bord, der BRD begab sich auch mit einem Einsatzfahrzeug zur Prischeralm und dann zu Fuß zur Absturzstelle.

Als die Retter eintrafen, konnte der Notarzt nur mehr den Tod des Passagiers aus Deutschland feststellen. Die Verletzungen, die er beim Absturz erlitten hatte, waren zu schwer gewesen.


Der Pilot aus Ridnaun hatte sich schwerste Verletzungen zugezogen und musste noch an der Unglücksstelle intubiert werden. Er hatte ein Polytrauma erlitten und wurde mit dem Notarzthubschrauber Aiut Alpin Dolomites ins Bozner Krankenhaus geflogen.
Notfallseelsorge betreut Angehörige
Die Bergrettung barg den Leichnam des Bundesdeutschen und brachte ihn ins Tal, wo er einem Bestattungsunternehmen übergeben wurde. Besonders tragisch: Die Angehörigen des Verstorbenen hatten im Tal gewartet, um die Landung zu beobachten. Wolfgang George hätte heute seinen 70. Geburtstag gefeiert. Seine Angehörigen wurden in den schweren Stunden von der Notfallseelsorge betreut und begleitet.


Im Einsatz waren auch die Carabinieri sowie der Bergrettungsdienst der Finanzwache, der sich um die Abwicklung der behördlichen Formalitäten kümmerte.
Die Ursache für den Absturz war gestern noch völlig unklar. Die Wanderer, die Start und Absturz gesehen hatten, hatten nicht erkennen können, was dazwischen passierte. Die Ermittlungen laufen.