Angesichts der Impfquoten in Südtirol, vor allem bei den über 60-Jährigen, scheint die Gefahr für das Gesundheitssystem noch nicht gebannt. <BR /><BR /><BR />Dass Südtirol Schlusslicht bei allen 3 Impfdosen ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Die genauere Betrachtung der Impfquote nach Altersgruppen lässt jedoch Zweifel aufkommen, ob die Gefahr der Überlastung der Spitäler durch Corona wirklich gebannt ist. <h3> Italien-Schnitt bei CoV-Bettenbelegung erreicht</h3>Denn Agenas meldete am Montag einen Zuwachs der Patientenzahlen in Südtirol, wo mit mittlerweile rund 14 Prozent belegten Covid-Normalbetten der gesamtstaatliche Anteil – der ebenfalls im Steigen ist – erreicht wurde. <BR /><BR />Äußerst schwer tut sich unser Land hingegen, den italienischen Durchschnittswert bei den Impfungen zu erreichen. Agenas meldete auch bei Südtirolern über 60 niedrige Impfquoten. Zumal ein Teil von ihnen zwar erst- und zweit-, aber nicht drittgeimpft ist, gilt auch für sie ein höheres Risiko, im Spital zu landen. <h3> Trotz hoher Impfbereitschaft bei über 60-Jährigen: Erhebliche Unterschiede zu anderen Regionen </h3>So sind hierzulande zwar 93 Prozent der 60- bis 69-Jährigen mindestens einmal geimpft, während der Anteil der Geboosterten in dieser Alterskohorte nur in Südtirol und 2 weiteren Regionen (Ligurien und Sizilien) unter 80 Prozent liegt. <BR /><BR />Mehr als 93 Prozent der Südtiroler zwischen 70 und 79 Jahren haben die erste Dosis erhalten, während diese Altersgruppe mit 81 Prozent Geboosterten den allerletzten Platz im Italien-Ranking belegt: Der Durchschnitt liegt nämlich bei 87 Prozent. <BR /><BR />Etwas besser stehen Südtirols über 80-Jährige im Vergleich zu ihren Altersgenossen in der Basilikata, in Kalabrien, Sizilien und Kampanien da: Hierzulande wurde nämlich die 85-Prozent-Quote an Drittgeimpften überschritten. Und die 3 letztgenannten Regionen haben hier noch nicht einmal die 80-Prozent-Marke erreicht. <BR /><BR />Bei den Erstdosen gehört Südtirol zu den 10 Regionen, in denen 100 Prozent der über 80-Jährigen mindestens einmal gepikst wurden – nicht aber zu den 6 Regionen, in denen auch alle Menschen in dieser Altersgruppe die Zweitdosis erhalten haben. Mit 98,8 Prozent liegt dieser Wert hierzulande immerhin über dem italienischen Durchschnitt von 97,9 Prozent. <h3> Impfquote sinkt mit dem Alter </h3> Bereits bei den Erstdosen an Menschen unter 60 Jahren fällt Südtirol im staatsweiten Ranking weit zurück: 89 Prozent der 50- bis 59-Jährigen wurden mindestens einmal gepikst, es handelt sich um den drittniedrigsten Anteil nach Friaul (88,3 Prozent) und dem Aostatal (87,6 Prozent). Keine andere Region meldet weniger als 90 Prozent erstgeimpfte 50- bis 59-Jährigen, der Italien-Schnitt liegt bei 93,2 Prozent. <BR /><BR />Nur Sizilien und Südtirol melden in dieser Altersgruppe weniger als 70 Prozent Geboosterte, die Differenz zum gesamtstaatlichen Anteil liegt bei fast 20 Prozent. <BR /><BR />Die 40- bis 49-Jährigen schaffen es bei den Boosterungen auf den drittletzten Platz mit 61,2 Prozent – dabei hätten bereits 83 Prozent 2 Impfdosen erhalten, folglich dürfte etwa ein Drittel der Menschen in diesem Alter nur einen schwachen oder keinen aufrechten Schutz vor einer Covid-19-Infektion mit schwerem Verlauf haben. <BR /><BR />Über die 85-Prozent-Marke der Erstgeimpften haben es hierzulande die 30- bis 39-Jährigen geschafft: Damit belegt Südtirol den fünftletzten Platz im Italien-Ranking. Dennoch ist man vom gesamtstaatlichen Durchschnitt von 90 Prozent noch weit entfernt. Noch größer ist der Abstand zwischen drittgeimpften Männern und Frauen in diesem Alter aus Südtirol und aus Italien – lediglich 55 Prozent der Südtiroler zwischen 30 und 39 Jahren haben den dritten Piks hinter sich, das ist der drittschlechteste Wert nach jenen in Kalabrien (54,9 Prozent) und Sizilien (52,5 Prozent). <BR /><BR />Während rund 86 Prozent der 20- bis 29-Jährigen in Südtirol den Impfzyklus abgeschlossen haben, platziert sich unser Land mit 53,6 Prozent Geboosterte zwischen 20 und 29 den allerletzten Platz. Mit rund 64 Prozent ist derselbe Anteil in Italien um mehr als 10 Punkte höher. <h3> Der Piks stößt bei den Jüngsten auf Widerstand</h3>Der Abstand zu den anderen Regionen ist bei den jüngsten zur Impung zugelassenen Alterskohorten noch größer: Südtirols Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren haben die 80-Prozent-Marke der mindestens einmal Geimpften vor wenigen Tagen erreicht, während die meisten anderen Regionen mehr als 85 Prozent, 5 sogar mehr als 90 Prozent erstgeimpfte 12- bis 19-Jährige verzeichnen. <BR /><BR />Nur in Südtirol haben weniger als 76 Prozent der Bürger in diesem Alter den Impfzyklus abgeschlossen haben und nur 3 weitere Regionen melden weniger als 80 Prozent zweitgeimpfte Jugendliche zwischen 12 und 19. Schließlich ist in jeder anderen Region mindestens ein Drittel der Personen in dieser Altersgruppe geboostert, in Südtirol ist es hingegen nur etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent). <BR /><BR />Nicht die Auffrischimpfung, sondern die Erstdosis ist bei der jüngsten zur Immunisierung zugelassenen Altersgruppe ein Problem: Nur jeder 5. Südtiroler zwischen 5 und 11 Jahren hat den ersten Piks hinter sich – in Italien sind es über 37 Prozent, in Apulien sogar mehr als die Hälfte.<BR /><BR /><BR /><BR />