Die Satellitenempfangsstation auf 2.230 Meter ist die höchst gelegene Empfangsstation für Erdbeobachtungssatelliten Zentraleuropas. Die Arbeiten dazu wurden Anfang November nach zweijähriger Bautätigkeit fertiggestellt. Der neue „Ballon“ auf dem Zivilschutzmast auf dem Rittner Horn hat sechs Meter Durchmesser. Im Inneren befindet sich eine Satellitenschüssel, die künftig Daten der Satelliten „Acqua“ und „Terra“ empfangen wird. Sie überfliegen Südtirol zwei Mal täglich. Die Antenne ist für die nächsten bekannten Satellitenmissionen aufrüstbar – Satelliten haben eine durchschnittlich Lebensdauer von rund zehn Jahren. Die Empfangsstation ist ein wichtiger Teil des Zentrums für satellitengestützte Fernerkundung der EURAC, wo ab sofort Satellitendaten nahezu in Echtzeit empfangen, bearbeitet und archiviert werden. In ihren ersten Analysen werden sich die Wissenschaftler mit den Feinstaubbelastungen im Land und mit der Schneebedeckung befassen.Die Satellitenbilder sollen aber auch die Grundlage für eine dynamische Karte von Südtirol sein. Die Karte soll für jedermann online zugänglich sein und aktuelle Angaben über Siedlungen, Bewaldung und die Nutzung von Wiesen, Obst- und Weinbaugebieten liefern. „Durch diese Anlage können wir z.B. den Zivilschutz mit tagesaktuellen Daten zur Schneebedeckung in Südtirol zu versorgen, aber wir können auch Karten von Brandherden in Europa anfertigen, die von anderen Forschungseinrichtungen in ganz Europa genutzt werden“, erklärte Landeshauptmann Luis Durnwalder die Bedeutung der Anlage für Südtirol. „Bereits im Vorfeld wurden Abkommen mit anderen Forschungseinrichtungen und wissenschaftlichen Partnern zur Nutzung der Satellitendaten geschlossen, für die diese Daten von großem Interesse sind. Wir konnten über das Zentrum für satellitengestützte Fernerkundung bereits Forschungsprojekte und Drittmittel in einem Ausmaß von ca. zwei Millionen Euro an die EURAC holen“, betonte EURAC-Direktor Stephan Ortner heute bei der Inbetriebnahme.