Der kleine Körper lag nahe einer Hecke, im Gebüsch unweit des Brunnens „Fontana del Giglio“, auf der Seite der Villa, die zur Via Leone XII zeigt.<BR /><BR />Etwa hundert Meter entfernt wurde später die Leiche der Frau entdeckt: Aus dem Sack ragte ein Arm heraus, und wie man erfährt, sollen sich ihre Überreste bereits in einem Zustand der Verwesung befinden – im Gegensatz zu denen des Säuglings. Die Frau wurde im Zuge der ersten Ermittlungen von den Ermittlern gefunden, nachdem einige Passanten gegen 16 Uhr die Polizei verständigt hatten, weil sie den Körper des Kindes entdeckt hatten.<BR /><BR />Innerhalb weniger Minuten traf das medizinische Notfallpersonal ein und versuchte, das Neugeborene zu reanimieren. Ein verzweifelter Versuch, es dem Tod zu entreißen – jedoch vergeblich: Das Kind war bereits verstorben. Das Gebiet wurde abgesperrt, um der Spurensicherung die Arbeit zu ermöglichen und verwertbare Hinweise zur Rekonstruktion der Ereignisse zu sichern. Auch Staatsanwalt Antonio Verdi von der Staatsanwaltschaft erschien am Fundort und leitete ein Ermittlungsverfahren ein, das er der Kriminalpolizei übertrug.<h3> Die Staatsanwaltschaft ermittelt</h3>Laut einer ersten Einschätzung der Ermittler handelt es sich bei dem Kind um ein etwa sechs Monate altes Mädchen mit heller Hautfarbe.<BR />Die Todesursache soll durch die Arbeit des Gerichtsmediziners geklärt werden, auch wenn bei einer ersten äußeren Untersuchung Spuren festgestellt wurden, die mit Verletzungen vereinbar sind – deren genaue Natur jedoch noch festgestellt werden muss.<BR /><BR />Ein Aspekt scheint wahrscheinlich: Die beiden Todesfälle stehen in Verbindung. Die Ermittler werden nun das Filmmaterial der Überwachungskameras in der Gegend, zwischen den Stadtteilen Monteverde und Aurelio, auswerten. Die Hoffnung besteht, dass die Kameras die Person oder Personen aufgenommen haben, die sich der Frau und des Kindes entledigten.<BR /><BR />Die Ermittlungen dauerten den gesamten Nachmittag an – mit Spurensicherungsexperten in weißen Overalls, Kameras und Beweismittelbeuteln – vor den Augen zahlreicher Römer, die wie jeden Tag das größte Naherholungsgebiet der Hauptstadt bevölkerten.<BR />„Es erscheint mir alles völlig absurd“, berichtet Andrea, der die Villa regelmäßig zum Joggen nutzt. „Wir haben gemerkt, dass etwas Schlimmes passiert sein musste, als wir Krankenwagen und Polizei ankommen sahen – ein ruhiger Samstag wurde plötzlich zum Drama.“<h3> Viele verließen aus Respekt die Gegend</h3>„Meine Frau hat die Kinder mitgenommen, jetzt sind sie zu Hause“, ergänzt Alessandro. „Es ist unfassbar, dass sich eine solche Tragödie mitten am Tag, an einem so belebten Ort, abspielen konnte.“<BR /><BR />Der Vorfall in Rom ereignet sich nur wenige Tage nach einem ähnlichen Fall in der Provinz Salerno: Ein neun Monate alter Junge aus Vibonati wurde mit schweren Brüchen und Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.<BR /><BR />Das Kind befindet sich derzeit im Krankenhaus Santobono in Neapel, sein Zustand ist weiterhin äußerst kritisch.<BR /><BR />Er wurde am vergangenen Donnerstag per Hubschrauber in die Klinik geflogen, nachdem Ärzte im Krankenhaus von Sapri eine erste lebensrettende Maßnahme durchgeführt hatten. Die Ermittler befragten die Mutter des Jungen, ihren derzeitigen Lebensgefährten und den leiblichen Vater, um den genauen Tathergang zu rekonstruieren.<BR />Laut ersten Erkenntnissen sollen die Verletzungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten entstanden sein: Einige – wie der Oberschenkelbruch – dürften einige Tage alt sein, während die Kopfverletzungen auf ein sehr kürzliches Ereignis hinweisen.