Bei der am 7. Juni im Park rund 200 Meter vom toten Körper ihrer kleinen Tochter entfernt gefundenen jungen Frau handelt es sich um die 28-jährige Russin Anastasia Trofimova, gab die römische Staatsanwaltschaft am Donnerstag bekannt. <BR /><BR />Ihre einjährige Tochter kam auf Malta zur Welt. Bei der US-Botschaft in Malta wurde die Registrierung des Kindes mit dem Namen Andromeda Ford beantragt. „Der Abgleich der Fingerabdrücke der Verstorbenen mit jenen auf dem Pass wird endgültige Gewissheit über die Identität geben“, teilte die römische Staatsanwaltschaft mit.<BR /><BR />Im Zusammenhang mit dem Doppelmord wurde vergangene Woche ein 46-jähriger US-Amerikaner auf der griechischen Insel Skiathos festgenommen. Noch unklar ist, ob der Mann der Lebensgefährte der Russin und Vater des Kindes ist. Der US-Bürger Francis Kaufmann, der oft den Alias Rexal Ford verwendete, soll Anastasia im September 2023 auf Malta kennengelernt haben, wo sie an einem Englischkurs teilnahm. Italienische Ermittler konnten die Frau anhand von Informationen identifizieren, die sie bei einem Besuch in Malta erhalten hatten - jenem Ort, an dem sich das Opfer und sein mutmaßlicher Mörder vor ihrer Einreise nach Italien im März aufgehalten hatten.<BR /><BR />Laut der Staatsanwaltschaft Rom haben sowohl das FBI als auch die maltesischen Behörden bei der Identifizierung der Frau mitgewirkt. Die von Rai ausgestrahlte Vermissten-Sendung „Chi l'ha visto?“ (Wer hat ihn gesehen?) spürte eine Frau auf, die angab, die Mutter der Toten zu sein. <BR /><BR />Francis Kaufmann sitzt derzeit im Gefängnis von Volos in Griechenland und wehrt sich gegen eine Auslieferung nach Italien. Sollte auch die US-Justiz ein Auslieferungsgesuch stellen, könnte er an die USA übergeben werden. Dort ist er bereits wegen Gewalt gegen mehrere Frauen polizeibekannt.<BR /><BR />Die römischen Ermittler sammeln weiterhin Beweise, um die schweren Vorwürfe gegen den Mann zu untermauern. Derzeit analysieren sie das beschlagnahmte Smartphone des Verdächtigen, um seine Bewegungen anhand der Mobilfunkzellen nachzuvollziehen.<BR /><BR />Mit falschen Identitäten soll der mutmaßliche Täter Filmproduzenten auf der ganzen Welt getäuscht haben. Seit 2019 reiste er mit einem echten Pass, der jedoch auf einen falschen Namen ausgestellt war. Dieser Umstand wurde durch die Zusammenarbeit der Staatsanwaltschaft von Rom mit dem FBI aufgedeckt. Der Mann hat sein Leben offenbar auf Lügen aufgebaut. Er gab an, Regisseur zu sein, erfand Filmprojekte und suchte nach Förderungen dafür - auch in der italienischen Hauptstadt.<BR /><BR />Der Fund der beiden Toten im beliebten römischen Stadtpark Doria Pamphili hatte die italienische Öffentlichkeit geschockt. Die Babyleiche wurde von zwei Frauen entdeckt. Das Mädchen wies Verletzungen auf, die darauf hindeuteten, dass es erdrosselt worden war. Kurz darauf wurde unter Oleanderbüschen die Leiche der Mutter in einem schwarzen Müllsack gefunden. Aufgrund der fortgeschrittenen Verwesung gestaltete sich die Identifizierung von Anfang an schwierig.