„Er hat nur noch einige Stunden Lebensdauer mit seiner Batterie“, sagte Projektleiter Philippe Gaudon von der französischen Raumfahrtbehörde CNES am Freitag. „Danach sollen eigentlich die Solar-Batterien übernehmen, aber der Roboter ist im Schatten.“Die wissenschaftliche „Ernte“ sei aber bereits jetzt beträchtlich. Das kühlschrankgroße Minilabor „Philae“ war am Mittwochnachmittag auf dem Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenk, genannt Tschuri, gelandet, rund 510 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Die Batterie konnte von da an etwa 60 Stunden lang Energie liefern.„Philae“ landete aber entgegen den Planungen in einer Schrägstellung, womöglich an einem Kraterrand oder in einer Felsspalte. Der Roboter bekommt deshalb nicht wie geplant sechs oder sieben Stunden Sonnenlicht am Tag ab, sondern nur eineinhalb. Eine der Stützen des Minilabors hängt zudem in der Luft – und weil zwei Harpunen nicht funktionierten, mit denen der Roboter im Kometenboden verankert werden sollte, steht er relativ instabil.Unklar ist deswegen, ob eine geplante Bohrung zur Analyse des Kometengesteins vorgenommen werden kann. Die Wissenschafter der europäischen Raumfahrtbehörde ESA befürchteten, dass „Philae“ das Gleichgewicht verlieren könnte. Aber auch ohne die Bohrung könnten „70 bis 80 Prozent der erwarteten wissenschaftlichen Daten für die erste Lebensphase“ des Roboters erhoben werden, sagte CNES-Projektleiter Gaudon.Am Freitag maß „Philae“ unter anderem mit Hilfe von Sensoren Dichte und Temperatur der Kometenoberfläche und mit einem sogenannten Spektrometer deren Zusammensetzung. Die Wissenschafter erhoffen sich von der Mission unter anderem neue Erkenntnisse über die Frühzeit des Sonnensystems.apa/afp