Sonntag, 6. August 2023

61-Jährige hatte zur Wohnung ihrer Mutter gehen wollen: Im Park erschlagen

Die Verletzungen waren zu schwer: Die 61-jährige Iris Setti, die am Samstagabend in einem Park in Rovereto von einem etwa 40-Jährigen attackiert und brutal auf den Kopf geschlagen worden ist, ist tot. Ihr Angreifer ist in Haft. Im Trentino ist die Fassungslosigkeit groß.

Spielgeräte, grüner Rasen: Der Nikolajevka-Park in Rovereto wurde Schauplatz einer folgenschweren Attacke. Eine Frau ist tot, ihr Angreifer ist in Gewahrsam. - Foto: © Gabriele Margon

Der Angriff ereignete sich in der Nacht vom Samstag gegen 22.30 Uhr im Nikolajevka-Park von Rovereto, der dafür berüchtigt ist, dass sich dort Kleinkriminelle und Drogenhändler aufhalten.

Iris Setti aus Rovereto ging am Samstag zu später Stunde durch den Park, um zur Wohnung ihrer Mutter zu gelangen, die sie betreute.

Auf ihrem Weg griff ein offenbar obdachloser Mann ausländischer Herkunft die Frau an und schlug sie mehrmals heftig auf Gesicht und Kopf, wie örtliche Medien berichten: Die 61-Jährige habe am Boden gelegen, mit heruntergelassenen Hosen, der Mann auf ihr gesessen und sie mehrmals heftig ins Gesicht geschlagen. Es ist nicht klar, ob er dazu auch einen stumpfen Gegenstand verwendet hat.

Foto: © Gabriele Margon

Zeugen auf umliegenden Balkonen alarmieren die Einsatzkräfte

Der Angriff dauerte einige Minuten. Die verzweifelten Schreie von Iris Setti waren in nahe gelegenen Wohnhäusern zu hören. Von dort aus beobachteten Zeugen auch den Angriff.

Foto: © Gabriele Margon



Sie alarmierten den Notruf: Der Mann versuchte zu fliehen, als die Sicherheitskräfte eintrafen. Sie nahmen ihn sofort fest.

Den Verletzungen erlegen


Die Sanitäter des Rettungsdienstes versorgten die Frau, sie wurde in kritischem Zustand ins Notfallzentrum Santa Chiara in Trient gebracht. Dass Lebensgefahr bestand, war gleich klar: Im Krankenhaus erlag sie ihren Verletzungen.

Der Angreifer wurde ins Krankenhaus von Rovereto gebracht, um dort einige Verletzungen behandeln zu lassen. Derzeit ist unklar, ob es sich bei dem Vorfall um einen Raubversuch oder einen versuchten sexuellen Übergriff handelte.

Der Angreifer ist polizeibekannt, wie örtliche Medien berichten. Er war wohl bereits einmal wegen eines gewalttätigen Vorfalls in Erscheinung getreten, heißt es.

Der Park wurde von den Sicherheitskräften abgeriegelt und wird nun als Tatort untersucht. Beweismittel sowie Zeugenaussagen werden gesammelt.

Bürgermeister: „Erschüttert über den unendlichen Schmerz“

„Wir sind zutiefst erschüttert über den unendlichen Schmerz, den eine Tragödie wie diese verursacht, aber gleichzeitig möchten wir verstehen, was nicht funktioniert hat“, sagt der Bürgermeister von Rovereto, Francesco Valduga, gegenüber Nachrichtenagentur.

Der Bürgermeister selbst kam nur wenige Minuten nach dem Angriff am Tatort an. Er war in der Nähe gewesen, als er über den Vorfall in Kenntnis gesetzt wurde – für das traditionelle gemeinsame Abendessen in der Altstadt zur Feier Schutzpatronin der Stadt.

„Ich möchte niemanden beschuldigen, der Schmerz der Gemeinschaft ist unermesslich. Aber gleichzeitig müssen wir verstehen. Wir müssen Fragen stellen, die beantwortet werden müssen, nämlich, was in einem System nicht funktioniert hat. Das letzte Mal wurde der Angreifer am helllichten Tag gestoppt und es gelang, seine Wut zu kontrollieren. Deshalb können wir nicht einfach nur den Schmerz ausdrücken: Es gab einen Vorfall, von dem wir verstehen müssen, ob er hätte verhindert werden können. Es geht nicht um den Ort oder die Uhrzeit, sondern um den Zustand dieser Person, die bekannt war“, schließt Valduga.

Reaktion aus dem Innenministerium: Für September Maßnahmenpaket angekündigt

„Der barbarische Mord an der Frau in Rovereto ist eine äußerst ernste Angelegenheit. Ich habe den Polizeichef gebeten, alle notwendigen Untersuchungen einzuleiten und den Vorfall detailliert zu rekonstruieren, auch um zu verstehen, ob etwas nicht funktioniert hat.“ Das erklärte Innenminister Matteo Piantedosi und drückte sein tiefstes Beileid aus. „Diese Untersuchungen sind gegenüber dem Opfer und seinen Angehörigen geboten“, fügte der Minister hinzu.

„Darüber hinaus sind sie auch erforderlich, um zu verstehen, was wir zusätzlich unternehmen müssen, um eine noch größere Sicherheit für die Bürger zu gewährleisten. Wir arbeiten bereits daran, im September ein Paket von Maßnahmen vorzulegen, um alle verfügbaren Instrumente der Sicherheitskräfte zur Bekämpfung der häufigsten kriminellen Phänomene und der Unsicherheit der Bürger weiter zu stärken.“

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stol

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