Deshalb hat der Österreichische Alpenverein (ÖAV) gemeinsam mit den Partnerorganisationen aus Deutschland (DAV) und Südtirol (AVS) einen aktualisierten „Hüttenknigge“ mit zehn Regeln veröffentlicht. Dieser soll Gäste für ein respekt- sowie verantwortungsvolles Verhalten am Berg sensibilisieren. Neben der Tourenplanung, der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und einer durchdachten Hüttenpackliste steht auch der bewusste Umgang mit Ressourcen im Fokus. <h3> „Manche verwechseln Schutzhütten mit Hotels“</h3>Über diese Probleme weiß auch Martin Knapp, Leiter des AVS-Referats Hütten, zu berichten: „Manche Menschen verwechseln Schutzhütten mit Hotels, aber sie müssen verstehen, dass es da große Unterschiede gibt.“ Es komme beispielsweise häufig vor, dass mehrere Hütten für denselben Zeitraum reserviert werden, um je nach Wetterlage spontan eine passende Übernachtungsmöglichkeit auszuwählen. „Oft wird dann ,vergessen‘, die anderen Reservierungen abzusagen – das bringt jedoch erhebliche Schwierigkeiten mit sich“, erklärt er. „Zum einen stellt es ein wirtschaftliches Problem für die Hüttenwirte dar, zum anderen betrifft es auch die Sicherheit.“ Denn die Hüttenwirte tragen die Verantwortung für ihre Gäste – bleibt jemand aus, begeben sie sich nicht selten selbst auf die Suche oder lösen sogar die Rettungskette aus. Aus diesem Grund ist eine rechtzeitige Absage unerlässlich.<h3> „Luxuswünsche“ sorgen häufig für Probleme</h3> Doch selbst wenn die Gäste schließlich auf der Hütte ankommen, bleiben weitere Herausforderungen nicht aus. Immer wieder würden Erwartungen geäußert, die mit den Gegebenheiten in Schutzhütten nicht vereinbar seien. „Vor allem sogenannte ,Luxuswünsche‘ sorgen für Probleme – etwa die tägliche Dusche“, erklärt Knapp. „Viele Hütten kämpfen mit Wasserknappheit, da ist so etwas schlichtweg nicht möglich.“ Der Experte rät dazu, in hochalpinen Lagen auf die tägliche Dusche zu verzichten – eine Nacht ohne sei zumutbar, und zu Hause könne man sie am nächsten Tag nachholen.<BR />Das Wichtigste sei jedoch stets gegenseitige Rücksichtnahme. „In Schutzhütten leben viele Menschen auf engem Raum zusammen, da sollte man sich für ein angenehmes Miteinander etwas zusammenreißen“, sagt Knapp.