<BR />Behörden hatten am frühen Morgen einen Angriff mit „dutzenden Drohnen“ auf Kiew gemeldet und vor einem möglicherweise folgenden Raketenangriff gewarnt. Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, es gebe einen „Angriff“ auf die Stadt, aber die Luftabwehr sei aktiv. „Bleiben Sie in Schutzräumen“, befahl er. Explosionen waren zu hören.<BR /><BR />„Mehr als ein Dutzend feindliche Drohnen“ befänden sich im Luftraum über der Hauptstadt, teilte der Leiter der militärischen Verwaltung Kiews, Tymur Tkaschenko, über Telegram mit. „Einige der Drohnen über Kiew und Umgebung wurden bereits abgeschossen“, hieß es. Allerdings bewegten sich weitere Drohnen auf die Hauptstadt zu, warnte er. Es seien bereits Drohnentrümmer auf ein fünfstöckiges Wohnhaus gefallen.<h3> Kombinierte Angriffe aus Drohnen und Raketen</h3>Der stellvertretende Armeeleiter der Region Chmelnyzkyj westlich von Kiew meldete vier Tote. „Letzte Nacht wurde die Region Chmelnyzkyj von feindlichen russischen Angriffen getroffen, bei denen zivile Infrastruktur zerstört wurde. Leider wurden vier Menschen getötet“, erklärte Sergij Tjurin im Onlinedienst Telegram und fügte hinzu, dass fünf Menschen verletzt worden seien.<BR /><BR />Auch aus den südukrainischen Regionen Cherson und Mikolajiw wurden nächtliche Angriffe gemeldet. In Mikolajiw wurde nach Angaben von Rettungsdiensten ein Mann bei einem Drohnenangriff auf ein Wohngebäude getötet.<BR /><BR />Der Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, erklärte indes, dass zwölf Drohnen, die in Richtung der russischen Hauptstadt unterwegs waren, abgefangen werden konnten. Nach Angaben der russischen Zivilluftfahrtbehörde wurde der Flugverkehr an mindestens vier Flughäfen eingeschränkt, darunter der größte Moskauer Flughafen Scheremetjewo.<BR /><BR />Bereits in der vergangenen Nacht hatte es einen „kombinierten“ Angriff aus Drohnen und Rakete auf Kiew gegeben. Ukrainischen Angaben zufolge griff Russland mit 250 Drohnen 14 ballistischen Raketen an. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, 245 Drohnen und sechs Raketen abgefangen zu haben. Allein in Kiew wurden mindestens 15 Menschen verletzt.<BR /><BR />Die neuen Angriffe ereigneten sich vor dem Hintergrund des größten Gefangenenaustausches zwischen Russland und der Ukraine seit dem Beginn des Kriegs vor gut drei Jahren. Am Freitag hatten beide Seiten je 390 Gefangene zurückgegeben, am Samstag kamen jeweils 307 Gefangene frei. Insgesamt sollen 1.000 Gefangene ausgetauscht werden, wie bei den ersten direkten russisch-ukrainischen Gesprächen seit drei Jahren in Istanbul vor einer Woche vereinbart worden war.