Mindestens eine Passagierin starb, das Schicksal von 88 Menschen war auch Stunden nach dem Unglück unklar, wie das russische Zivilschutzministerium nach Angaben der Agentur Interfax mitteilte.84 Menschen seien gerettet worden. Sie wurden von einem anderen Schiff in der Nähe aufgenommen. Das Unglück geschah etwa 80 Kilometer von Kasan, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan.Präsident Dmitri Medwedew ordnete einen Großeinsatz von Rettungskräften an. Das Zivilschutzministerium schickte ein Rettungsflugzeug mit Sondereinsatzkräften sowie Tauchern in die Region. Die Generalstaatsanwaltschaft entsandte Sonderermittler.Das Ausflugsschiff „Bulgaria“ war am Nachmittag bei Unwetter havariert, wie der Radiosender „Echo Moskwy“ berichtete. Demnach sank das Schiff mit zwei Decks innerhalb weniger Minuten etwa drei Kilometer vom Ufer entfernt. An der Unglücksstelle ist die Wolga den Angaben zufolge am breitesten und etwa 20 Meter tief.Zur Unglücksursache machten die Behörden zunächst keine Angaben. Es wurde allerdings ein Verfahren wegen Verstoßes gegen Sicherheitsvorschriften eingeleitet. Möglicherweise waren zu viele Menschen an Bord. Demnach waren auf dem Schiff 125 Touristen, 22 Besatzungsmitglieder sowie 35 Service-Mitarbeiter. Das Schiff des Reiseanbieters „Agroretschtur“ war nach Medienberichten in den 1950er Jahren in der damaligen Tschechoslowakei hergestellt worden.dpa