Mitte der vergangenen Woche beobachteten die Franziskaner einen etwas verirrten Jungfalken, der durch ihren Garten hüpfte und flatterte. Das Tier war offenkundig flugunfähig. Wo es hergekommen war, blieb ein Rätsel: „Früher gab es mal Falken an unserem Turm, aber diese Behausung ist schon länger unbewohnt“, erinnert sich P. Johannes Schneider ofm.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="921877_image" /></div> <BR /><BR />Grundsätzlich ist ein noch flugunfähiger Jungfalke nichts Ungewöhnliches: Falkenpaare setzen öfter ihren Nachwuchs aus, damit dieser selber fliegen lernt. Dabei beobachten sie das Jungtier von der Distanz und bringen eventuell selber Futter vorbei. Bei „Manfred“ – so nannten die Salzburger Brüder das Tier – waren aber keine anderen Falken zu bemerken. Auf Anraten von jagdaffinen Besuchern des Klosters entschlossen sich die Franziskaner dann am Samstagnachmittag, den Vogel von Experten bergen zu lassen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="921880_image" /></div> <BR /><BR />Inmitten des Trubels der anbrechenden Salzburger Festspiele bargen Mitarbeiter der Österreichischen Tierrettung den verwaisten Jungvogel. „Manfred“ machte dabei nicht einmal ansatzweise den Versuch davonzufliegen und blieb stumm. Was die Helfer ebenso als Zeichen dafür werteten, dass der Falke nicht einfach von seinen Eltern zum Lernen ausgesetzt wurde, sondern dass ihm wirklich etwas fehle. <BR /><BR />Die Tierrettung überstellte „Manfred“ an den Tierschutzverein Wildtierhilfe TiniBlue in in Lungötz im Lammertal (Bezirk Hallein), wo er seither versorgt wird und zusammen mit Artgenossen auch das Fliegen erlernen soll. Bis dahin sucht die Leiterin des Tierschutzvereins, Tini Pirnbacher, einen Paten für den Falken.<BR />