Warum das so ist, erklären Bezirksdirektorin Irene Pechlaner und Florian Zerzer, Generaldirektor des Sanitätsbetriebes.<BR /><BR />Der Beschluss des Sanitätsbetriebs trägt die Nr. 546 vom 20. Juli und hat eine europaweite Ausschreibung ärztlicher Dienstleistungen zum Inhalt. Diese werden von Firmen bereitgestellt, die ihrerseits Ärzte unter Vertrag haben – de facto werden Dienste also an auswärtiges Personal ausgelagert.<BR /><BR />„Kein Novum“, betont der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes, Florian Zerzer. Als die Landesregierung noch unter Martha Stocker beschloss, die Geburtshilfe Schlanders aufrecht zu halten, musste man für eine 24-Stunden-Abdeckung mit Anästhesisten und Pädiatern sorgen. Weil diese nicht zu finden waren, wurden diese sowie Dienste im Meraner Spital erstmals von auswärts eingekauft – und zwar bei einem Unternehmen aus Bologna. <BR /><BR />„Jetzt läuft dieser Dienstleistungsvertrag aus und wir schreiben ihn neu aus“, so Zerzer. Allerdings erweitert um ärztliche Dienste für das Krankenhaus Bozen. „Anästhesisten sind Mangelware und dasselbe gilt für Kinderärzte“, so Zerzer. Diese würden teilweise ganze Operationssäle abdecken. „Natürlich aufgrund genauer Qualitätskriterien“, so Zerzer. Zweck des Einkaufs sei es, mehr Operationen durchführen zu können. „Denn wir haben nach 18 Monaten Pandemie klaren Aufholbedarf.“ Es handle sich um ein offenes Verfahren, bei dem der Sanitätsbetrieb um bis zu 17,8 Mio. Euro in 2 Jahren ausgeben kann.<BR /><BR />„Ziel in unserem Bezirk ist weniger Schlanders, sondern mehr Operationen in Meran“, so Bezirksdirektorin Irene Pechlaner. Sie redet nicht um den heißen Brei herum. Die Auslagerung sei günstiger, als Ärzte im Spital anzustellen. Trotzdem hätte sie lieber Angestellte, deren Know-how im Betrieb bleibe. „Da wir diese aber nicht finden, ist dies eine Möglichkeit, Dienste zu garantieren. Die Alternative wäre, Operationssäle zu schließen oder Eingriffe an Privatkliniken auszulagern, obwohl oft nur ein Facharzt fehlt“, meint Pechlaner.<BR /><BR />Bei der Ausschreibung gibt es Zusatzpunkte, wenn die Kenntnisse der Landessprachen garantiert sind. Der Proporz ist aber nicht einzuhalten.<BR />