Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA vom Mittwoch (Ortszeit) kann bisher noch nicht angegeben werden, wo und wann genau der "Upper Atmosphere Research Satellit" (UARS) in die Erdatmosphäre eintreten wird. Trotz der Größe des Satelliten ist die Gefahr für Menschen nach NASA-Angaben aber sehr gering.Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der sieben Milliarden Menschen auf der Erde von den Bruchstücken getroffen werde, liege bei nur 0,03 Prozent, erklärte die NASA.Trümmer könnten sich auf Erde verteilen Allerdings rechnet die Raumfahrtbehörde laut einer schon 2002 erstellten Studie damit, dass von dem rund zehnmal drei Meter großen Satelliten immerhin 26 Teile mit einem Gesamtgewicht von 532 Kilogramm nicht vollständig in der Atmosphäre verglühen werden. Es wird erwartet, dass sich die Trümmer des gut 5,6 Tonnen schweren Forschungsgeräts über 800 Kilometer verteilen.Die NASA will regelmäßig über die mögliche Einschlagstelle der UARS-Trümmer informieren. So will sie zwölf, sechs und zwei Stunden vor dem erwarteten Einschlag über den Kurs des Satelliten berichten.Zählt Südtirol zum betroffenen Gebiet? Ersten Berechnungen zufolge könnten Teile des Satelliten laut der Nachrichtenagentur ANSA auch über Norditalien niedergehen. Allerdings kann der betroffene Abschnitt noch nicht genau ausgemacht werden, da erst 20 Minuten vor dem Einschlag bestimmt werden kann, wo der Satellit genau aufprallt.Südtirol zählt jedenfalls zum Risikogebiet: Es besteht also die Möglichkeit, dass Teile des Satelliten hier niedergehen. Auch das Aostatal, Piemont, die Lombardei, das Trentino, Friaul-Julisch-Venetien, Ligurien und die Emiglia Romagna kommen in Frage.Schrott ist Eigentum der USA Nach Angaben des NASA-Spezialisten für Weltraumschrott, Mark Matney, stürzt im Schnitt einmal pro Jahr ein Flugobjekt von der Größe des UARS auf die Erde. Das bisher größte abgestürzte Flugobjekt war demnach die 40 Tonnen schwere sowjetische Raumstation Saljut 7, deren Bruchstücke 1991 auf eine Stadt in Argentinien fielen, ohne dass Menschen getroffen wurden.Matney betonte, die Wahrscheinlichkeit sei deutlich höher, von einem Blitz getroffen als von Raumschrott erschlagen zu werden.Nach Angaben der NASA könnten Kraftstofftanks, Batterien und Teile der Hülle bis zur Erde gelangen, ohne vollständig in der Atmosphäre zu verglühen. Ihre Geschwindigkeit beim Einschlag wäre ähnlich wie die von Gegenständen, die aus einem Flugzeug geworfen werden, sagte Matney.Er warnte davor, die Trümmer anzufassen – schließlich könnten sie scharfe Kanten haben. Außerdem sei der Schrott „technisch gesehen“ weiter Eigentum der Vereinigten Staaten, sagte Matney. stol/dpa