Der Erfolg war demnach vor allem aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den Behörden in Deutschland und den Niederlanden möglich, von wo aus die Bande agierte. Aus den Niederlanden kam dann auch der entscheidende Tipp, dass verdächtige Personen das Land in Richtung Österreich verlassen hatten. Zudem war den Ermittlern inzwischen das Fahrzeug der Kriminellen bekannt.<BR /><BR />Wie Andreas Pilsl, Landespolizeidirektor für Oberösterreich, berichtete, kamen die Ermittler schnell auf die Spur der Bandenmitglieder und begannen damit, die Kriminellen zu überwachen. Es dauerte ein paar Tage, bis das „Katz- und Mausspiel“ beendet werden konnte: Am 19. August wurden die Verdächtigen nach einer Sprengung eines Bankomaten in Hofkirchen im Traunkreis (OÖ) unter Einbindung des Einsatzkommandos Cobra festgenommen.<BR /><BR />Den Verdächtigen, die vorwiegend aus den Niederlanden und Deutschland stammten, wurden bisher drei entsprechende Delikte zugeordnet. „Jede Bankomat-Sprengung bedeutet große Gefahr für die Bevölkerung. Dass wir alle Taten in Oberösterreich klären konnten, ist ein großer Erfolg für die Sicherheit im Land“, sagte Pilsl. Franz Popp, Landespolizeidirektor Niederösterreichs, betonte die enge Zusammenarbeit als Grundlage für die erfolgten Festnahmen. „Sie ist ein Musterbeispiel dafür, wie lokale Expertise, nationale Bündelung und internationale Kooperation ineinandergreifen“, so Popp.<BR /><BR />Laut Jens Burrichter von Europol stammen die meisten dieser Banden aus den Niederlanden. Doch sind die Sicherheitsmaßnahmen in dem Land inzwischen so stark, dass sie für ihre Taten zunehmend nach Deutschland und Österreich ausreisen. BK-Direktor Holzer schätzte den Kreis der Verdächtigen samt Helfern auf 600 bis 1.000 Personen. „Unser Ziel ist es, diese Tätergruppen nachhaltig zu zerschlagen und die Sicherheit sowohl in Österreich als auch in Europa zu stärken“, erklärte der Direktor des Bundeskriminalamtes.<BR /><BR />Im laufenden Jahr wurden in Österreich bisher 28 Bankomat-Sprengungen verzeichnet, von denen 13 im Versuchsstadium verblieben. Seit der Einrichtung der Arbeitsgruppe Bankomat im Bundeskriminalamt im März wurden 19 Personen festgenommen. Insgesamt konnten international 42 Personen ausgeforscht werden, davon 33 Beschuldigte und neun Verdächtige.