Das neue Wohnturm-Projekt eines Immobilienunternehmens im Ortskern von Schlanders hat einen wesentlichen Schritt voran gemacht: Im Gemeinderat wurde die dafür nötige Änderung im Gemeindeplan Raum und Landschaft mehrheitlich angenommen – der Punkt war im Juli verschoben worden.<BR /><BR />Mehrheitlich heißt im konkreten Fall, dass sich 11 Ratsmitglieder dafür ausgesprochen hatten, 5 waren dagegen oder hatten sich enthalten. Die Ursachen für letzteres Abstimmungsverhalten sind schnell erklärt: Einigen Räten fällt der Turm nach wie vor zu hoch aus. 18 Meter seien einfach zu viel des Guten, sagten z. B. Franz Winkler und Esther Tappeiner. Aber nicht nur die Höhe an sich stieß auf Bauchweh im Rat, auch der Umstand, dass man es im konkreten Fall wohl kaum mit dem viel geforderten „leistbaren Wohnen“ zu tun haben werde, stieß einige sauer auf. <BR /><BR />Denn wer werde sich solche Hochklasse-Wohnungen – gebaut wird mit dem 40 Prozent freien und 60 Prozent konventionierten Aufteilungsschlüssel – wohl leisten können, fragten sich gleich mehrere Ratsmitglieder. Der durchschnittliche Schlanderser sei wohl eher nicht darunter, lautete die Befürchtung. Dabei sei genau das wichtig und sollte genau das eigentlich in Schlanders entstehen.<BR /><BR />Dennoch wurde nicht alles negativ gesehen. Der Umstand, dass im Erdgeschoss des Turmes Wohnraum für (neue) Sanitätsmitarbeitende geschaffen werden soll, wurde unter anderem von Kunhilde von Marsoner sehr positiv vermerkt und das sah auch ihr Ratskollege Daniel Donner so. Es handle sich zudem um ein „Paket“, wie Bürgermeister Dieter Pinggera den Antrag des Immo-Unternehmens bezeichnete. Es war nämlich die Frage aufgetaucht, ob Abstriche am Projekt möglich seien – was Pinggera jedoch anzweifelte. Denn: Der Unternehmer habe eine Gesamtvariante eingereicht, die er als Gesamtes umzusetzen gedenke. <BR /><BR />Mit dem Wohnturm ist es aber bei weitem nicht getan. In der Wiese nebenan ist eine Tiefgarage geplant, deren Konzept demnächst auch im Gemeinderat behandelt werden soll. Auf der Wiese an sich soll jedoch ein Bauverbot herrschen, um die Zone nicht noch stärker verbauen zu können. Doch auch hier waren die Skeptiker im Rat zur Stelle: Ein Bauverbot heute könne morgen wieder aufgehoben werden. Doch auch das bezweifelte Bürgermeister Pinggera, denn dafür benötigte es schon sehr starke Argumente. Wie geht es nun weiter? Der Rat wird sich nochmals mit dem Wohnturm befassen müssen – mit dem Durchführungsplan für die Zone.