Kan bezeichnete die Katastrophe – auch im Blick auf die Atomkraftwerke – als schlimmste Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Zur Überwindung der Krise komme es nun auf jeden einzelnen Japaner an, sagte Kan weiter.„Wir haben keine Wahl, als mit dieser Situation umzugehen und müssen davon ausgehen, dass die Opferzahl in den Zehntausenden liegen wird,“ sagte Naoto Takeuchi, der Polizeichef der am stärksten betroffenen Präfektur Miyagi.Die Lage im Umkreis von Fukushima bezeichnete Kan als alarmierend. Nach dem Erdbeben der Stärke 9,0 und dem anschließenden Tsunami berichteten verschiedene Quellen am Wochenende über Kernschmelzen in zwei Reaktoren des Atomkomplexes, die jedoch am späten Sonntag von Regierungssprecher Yukio Edano dementiert wurden.Edano erklärte, es habe keine Kernschmelze stattgefunden, und die gemessenen erhöhten Strahlungswerte seien keine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung. Experten warnten jedoch, dass Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 7,0 eine Gefahr für die beschädigten Reaktoren darstellten.Laut Kan genehmigte die Regierung am Sonntag weitreichende Stromabschaltungen in der Region um Tokio, ein Schritt um großflächige Stromausfälle zu vermeiden. Die Betreiber Tepco und Tohuku würden am Montag mit den gestaffelten Abschaltungen beginnen, berichtete Kyodo News. Wie lange diese Regelung in Kraft bleibt, war zunächst nicht absehbar. Die Firmen wollten aber nicht auszuschließen, dass es mehrere Wochen werden.Die Regierung genehmigte außerdem Mittel im Wert von 2,44 Milliarden Yen für Soforthilfemaßnahmen, wie Edano weiter mitteilte.