„Alle verdienen an den Bauern, nur die Bauern verdienen nichts“ oder „Gleiche Standards für Importe“, stand auf Plakaten zu lesen. Aber das geringe Einkommen ist nicht das einzige Problem vieler Bauern. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="996724_image" /></div> „Südtirols Landwirtschaft ist kleinstrukturiert. Die Produktionskosten sind gestiegen, der Aufwand wird größer und unterm Strich bleibt immer weniger“, sagte <b>Daniel Gasser</b>, der neue Obmann im Südtiroler Bauernbund (SBB). Der Landesbauernrat habe sich zwar gegen einen Protest zu diesem Zeitpunkt ausgesprochen, die Anliegen der Aktionsgruppe seien im Grunde aber die selben wie jene des Bauernbundes. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="996727_image" /></div> „Wir wollen mit dem Protest ein Zeichen setzen: Der Bergbauer arbeitet viel und verdient wenig, zu wenig, um davon leben zu können“, betonte <b>Mariola Gross</b>, Bäuerin auf dem Unterweifer-Hof in Reinswald. 10 Rinder werden dort gehalten. Niedrig sei auch die Rente, von der erst recht niemand leben könne. Und dann werde auf die Bauern als Beitragsempfänger noch geschimpft. Bei der Kundgebung wurde der beiden Sarner Bauern gedacht, die letzthin bei ihrer Arbeit tödlich verunglückten. „Ich bin immer froh, wenn die Saison um ist – unfallfrei“, sagt Gross. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="996730_image" /></div> <b>Georg Theiner</b> ist Bauer am Lechtl-Hof in Mals. Er hatte ein Schild mit dem Aufdruck „Gentechnik und Patente? Bleibt uns vom Acker“ dabei. „Die Patente werden uns in Zukunft noch richtig Probleme bereiten; sie machen uns abhängig, sie machen alles teurer und komplizierter“, sagte Theiner. Dabei müsse gerade Südtirols kleinstrukturierte Landwirtschaft einfach und machbar sein. Importe würden Südtirol mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln bombardieren. „Mit der Poebene oder der Ukraine kann unsere Landwirtshaft nie konkurrieren. Unsere Chance ist die Qualität“, unterstrich Theiner. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="996733_image" /></div> Apfelanbau auf 5 Hektar Fläche betreibt <b>Bruno Zanotti</b> aus Neumarkt: „Wir Bauern sind die Besitzer der Flächen, aber andere bestimmen, was wir wie tun müssen“, sagt er. Freilich brauche es Auflagen, aber nicht übermäßig. Denn dann sehe die Jugend keine Zukunft in der Landwirtschaft. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="996736_image" /></div> <b>Daniela Ellecosta</b> ist Bäuerin auf dem Josl-Hof in Enneberg. 10 Kühe stehen in ihrem Stall. „Die Auflagen sind streng und auf die Großbetriebe abgestimmt; wir Bergbauern müssen sie aber auch einhalten, was fast unmöglich ist“, beanstandet Ellecosta. So etwa müsste der Viehbetrieb auf Laufstall umstellen. „Der Bau würde Schulden fürs ganze Leben bedeuten“, sagte die Bäuerin. Solche Investitionen seien nie rentabel und schreckten die jungen Leute ab. Ellecosta hat Glück: Ihr Sohn ist schon der Jungbauer und führt den Hof im Nebenerwerb. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="996739_image" /></div> <b>Paul Rainer</b> ist Bauer am Bierbach-Hof, einem Viehhaltungsbetrieb in St. Pankraz, Ulten. „Wenn die Kosten höher sind als der Preis, den du für die Milch kriegst, musst du es sein lassen“, sagt er. Ob einer seiner Söhne den Hof einmal übernimmt, weiß er nicht.