Am Meraner Krankenhaus, immerhin dem zweitgrößten im Land, soll demnach nach Plänen des Sanitätsbetriebs nur mehr ambulante Tätigkeit und Krampfadern-Operationen gemacht werden. „Aber wir brauchen Gefäßchirurgen für ausgedehnte urologische oder gynäkologische Eingriffe, bei Unfällen, Raucherbein usw. Hier geht viel Kompetenz verloren, die in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut wurde“, befürchtet ein Arzt. Landesrat Hubert Messner versucht, zu beruhigen.<BR /><BR />Es war der ehemalige Chirurgie-Primar Karl Rainer, der vor knapp 30 Jahren die gefäßchirurgische Tätigkeit in seiner Abteilung installierte und aufbaute. 2 Ärzte deckten Dienste in der Allgemeinchirurgie ab, kümmerten sich aber vor allem um gefäßchirurgische Eingriffe.<BR />Mittlerweile ist nach einer Pensionierung nur mehr eine Gefäßchirurgin am Meraner Spital tätig und deren Tätigkeit soll auf eine Schmalspur-Version eingeengt werden, wird in Meran befürchtet. „Das ist einfach nicht in Ordnung. Wir sind das zweitgrößte Krankenhaus im Land. Und unter diesen Voraussetzungen will auch kein Gefäßchirurg mehr ins Meraner Spital kommen. Außerdem wurde vom Sanitätsbetrieb immer gesagt, dass nur das zentralisiert werden soll, was notwendig ist. Hier besteht keine Notwendigkeit“, sagt ein Arzt.<BR /><BR />Der Plan, die gefäßchirurgische Tätigkeit in Meran auf ein Mindestmaß zu reduzieren, wurde noch unter Ex-Bezirksdirektor Umberto Tait angedacht. Die alte und neue Bezirkschefin Irene Pechlaner hält den Ball flach. „Ich wurde darüber in Kenntnis gesetzt. Man diskutiert darüber. Und ich hoffe, dass man zu einem guten Kompromiss findet, einerseits für den Versorgungsauftrag für die Patienten und andererseits für die Attraktivität des Hauses im Sinne einer Netzwerkarbeit“, sagt Bezirksdirektorin Pechlaner. <BR /><BR />„Ich verstehe diese Aufregung nicht. Wir sind vergangene Woche mit der Sanitätsdirektion übereingekommen, dass die zweite Stelle für einen Gefäßchirurgen ausgeschrieben werden kann, um die gefäßchirurgische Betreuung der Patienten zu garantieren. So ist es jedenfalls ausgemacht. Wir werden das Meran auch noch schriftlich mitteilen“, betont Gesundheitslandesrat Hubert Messner. Die Kontinuität der Betreuung soll somit garantiert werden. Und was dürfen die Gefäßchirurgen in Meran künftig machen? Nur mehr Varizen operieren? „Die Art der Zusammenarbeit mit der Abteilung Gefäßchirurgie in Bozen ist noch mit Meran auszudiskutieren. Es gibt verschiedene Ansätze“, sagt Messner. Für Diskussionsstoff ist gesorgt.