Einige Südtiroler tanken nämlich schon seit Jahren billiger. <BR /><BR />Noch kann von Billigbenzin für alle an Südtirols Zapfsäulen keine Rede sein – trotz der von Rom beschlossenen und seit gestern in Kraft getretenen Preisreduzierung auf Benzin und Diesel. Wie das Land die Bürger entlasten könnte, zeigt sich in 19 grenznahen Gemeinden. Hier sparen sich die Bürger seit Jahren im Schnitt 9 Euro pro Tankfüllung.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="750221_image" /></div> <BR /><BR />Eingeführt worden ist die Preisreduzierung um 95 bzw. 70 Prozent der Differenz vom Durchschnittspreis in Südtirol zu jenem in Österreich oder der Schweiz vor 10 Jahren. Ziel war es, das Sterben der Tankstellen in Grenznähe zu stoppen. Bis zu 200 Liter Treibstoff im Monat und um maximal 100 Euro am Tag können Bewohner der Grenzgemeinden gegen Vorzeigen ihrer Bürgerkarte vergünstigt tanken. „Die Preisreduzierung gibt’s direkt bei uns an der Zapfsäule“, erklärt Robert Schifferle, Tankstellenbetreiber in Sterzing. 700 bis 800 Euro gewähre er an seiner Tankstelle täglich an Rabatt. „Abgerechnet wird dann einmal pro Woche mit dem Land, das den Betrag dann an uns zurück überweist“, so Schifferle.<h3> Bis zu 24 Cent je Liter einsparen </h3>Zwischen knapp 22 bis 24 Cent je Liter Benzin spart sich so derzeit, wer innerhalb von 10 Kilometern zu Österreich oder zur Schweiz lebt, 16 bis 18 Cent je Liter macht die Reduzierung für Bürger aus, die in der Zone 2 (11 bis 20 Kilometer Entfernung zur Grenze) leben. Für Dieselfahrer sind die Ersparnisse zwar nicht so groß, betragen aber je nach Zone dennoch zwischen 14 und knappen 19 Cent je Liter Diesel. <BR /><BR />Dass immer mehr diesen Bonus für Billigtreibstoff nutzen, wird aus den auf Nachfrage beim Landesamt für Handel und Dienstleistungen vorgelegten Zahlen klar ersichtlich. Waren es 2017 noch 16.206 Südtiroler, die von der Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, ist die Zahl im Vorjahr auf 22.670 angestiegen. <h3> 9 Millionen Liter billiger getankt</h3>Ebenfalls deutlich gestiegen ist in den vergangenen 5 Jahren die Menge an Benzin und Diesel, die an den Tankstellen in Grenznähe verbilligt abgegeben wurden: Von knapp 6 Millionen Litern Treibstoff 2017 auf fast 9 Millionen Liter Benzin und Diesel im Vorjahr. Einzig im Corona-Jahr 2020 mitsamt dem harten Lockdown ging die Menge wieder auf knappe 6 Millionen Liter zurück.<BR /><BR />„Ich wäre dafür, dass diese Maßnahme aufs ganze Land ausgedehnt wird, so lange, bis sich die Lage wieder einigermaßen stabilisiert hat“, sagt Schifferle. Immerhin würden ja 95 Prozent der Steuern auf jeden Liter Treibstoff in die Landeskassen fließen. Damit unterstreicht er die Forderungen, die die Freiheitlichen in ihrem Beschlussantrag an die Landesregierung stellen, der in der kommenden Landtagssitzungswoche behandelt wird.<h3> Billigbenzin für alle kostet 53 Millionen Euro</h3>Beim Amt für Handel und Dienstleistung hat man schon mal nachgerechnet, hat das Billigtanken allein für Bürger aus grenznahen Gemeinden dem Land 2,3 Mio. Euro gekostet. Das Ergebnis: Eine Ausdehnung des Billigsprits aufs ganze Land, würde den Landeshaushalt mit rund 53 Millionen Euro belasten – berechnet auf die Preise von Benzin und Diesel noch vor Ausbruch des Ukraine-Krieges.<BR /><BR />Rom hat geliefert. Nun liegt es an der Landesregierung, ihr gegebenes Versprechen einzulösen, auf Lokalebene weitere Erleichterungen ins Auge zu fassen. Bis dahin bleibt zumindest für Betriebe in der Privatwirtschaft, wie im letzten Draghi-Dekret vorgesehen, ihren Mitarbeitern Tankgutscheine zu gewähren – für Benzin oder Diesel maximal 200 Euro steuerfrei.