Ihre Botschaft: „Wir werden uns mit allen möglichen Mitteln zur Wehr setzen.“<BR /><BR />Wir haben berichtet, dass die Firma OM eine Neuaufnahme des Genehmigungsverfahrens für die Schottergrube südlich von Sarns beantragt hat – obwohl Verwaltungsgericht und Staatsrat dessen Genehmigung als rechtswidrig erklärt hatten, da u.a. landschaftliche, ökologische und siedlungsstrukturelle Gegebenheiten nicht ausreichend bewertet worden waren.<BR /><BR />Bis 19. September konnte Einspruch gegen das auf der Homepage der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz veröffentlichte Projekt mit Umweltbericht erhoben werden. Von dieser Möglichkeit hat die Gemeinde, wie gestern Bürgermeister Andreas Jungmann bestätigte, Gebrauch gemacht. Ebenso eine Gruppe von Bürgern aus Sarns, Albeins und Milland. <BR /><BR />Hannes Gasser, der Sprecher des Bürgerprotestes, spricht von über 200 Personen, welche die Eingabe unterschrieben haben, und betont: „Wir werden uns mit allen uns möglichen Mitteln zur Wehr setzen,“ Die Wiederaufnahme des Verfahrens – „gefühlt durch eine Hintertür“ – habe extrem überrascht. Laut Gasser gab es eindeutige Aussagen des Gerichts, warum hier – einem Gebiet mit besonderer landschaftlicher Bindung, mit Denkmalschutz, einer landschaftlichen Bannzone, einem archäologischen Schutzgebiet… – eine Schottergrube nicht sinnvoll sei. <BR /><BR />„Uns geht es um die Lebensqualität, die verloren ginge, und um die Sicherheit unserer Kinder“, betont Gasser, „die ersten Wohnhäuser wären nur 60 Meter von der Schottergrube entfernt, der Auwald mit seinen seltenen Vogelarten rund 80 Meter.“ Auch das angrenzende Agrargebiet würde durch die zu erwartende Staubentwicklung einen großen Qualitätsverlust erleiden. Angesichts der im Umweltbericht genannten Maßnahmen zur Abfederung der Belastungen (3,5 Meter hoher Schutzwall, Befeuchtung der Grube) fragt sich Gasser, wie sich diese harmonisch in die Landschaft einfügen bzw. wegen der Wasserknappheit im Gebiet umsetzen lassen.<BR /><BR />Und ein wesentlicher Punkt: „Zwischen Milland und Albeins gibt es entlang der Straße keinen Geh- und Radweg. Wegen des zu erwartenden Lkw-Verkehrs ergibt sich hier eine nicht akzeptable Gefahrensituation“, betont Gasser, der – im Vergleich mit anderen Steinbrüchen – auch die Wirtschaftlichkeit der Grube mit einem Abbauvolumen von 155.000 Kubikmetern in Frage stellt. <BR /><BR />Laut Gasser insistieren die Bürger auf eine grundlegende Aufarbeitung der Gesamtsituation, deren Fazit nur eine Ablehnung des Projekts sein könne.<h3> Wie aber ist es möglich, dass das Genehmigungsverfahren zur Schottergrube neu aufgerollt wurde?</h3>Laut Landesrat <Fett>Peter Brunner</Fett> muss es dies laut Gerichtsurteil sogar – wegen der unterlassenen Begründungspflicht gewisser Aspekte. In diesem Sinne findet laut Brunner diese Woche ein Ortsaugenschein der zuständigen Ämter statt, um das Projekt in seiner Gesamtheit zu bewerten. <BR /><BR />Aufgrund der Ortsbegehung, der technischen Unterlagen und der Einwände werde dann entschieden, ob das Projekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchlaufen muss. Wenn nicht, geht es direkt zur Begutachtung in die Dienststellenkonferenz. Brunner hofft, dass die technische Bewertung gegen die Grube ausfallen wird – „ansonsten bleibt kein anderer Ausweg als der Gerichtsweg“.