Schrecksekunden erlebte am frühen Sonntagabend der Hauptmann der Schützenkompanie Bozen, Roland Spitaler. Auf dem Heimweg, musste er am eigenen Leib erfahren, dass die Landeshauptstadt Bozen eine sehr gefährliches Pflaster geworden ist. <BR /><BR />Schon zeitig in der Früh haben die Mitglieder der Schützenkompanie auf dem Musterplatz am Sonntag den Grill angeworfen. Für den großen Ansturm nach dem Ende des Festaktes auf dem Waltherplatz waren die Frauen und Männer bestens vorbereitet. „Wir waren neben der Stadtkapelle und der Musikkapelle Zwölfmalgreien für die Verpflegung der Teilnehmer zuständig und auch für die zahlreichen Zaungäste“, berichtet Hauptmann Roland Spitaler. Die Brathühner waren heiß begehrt, die Geschäfte liefen gut. Gegen 19.30 Uhr machte sich Spitaler dann auf den Heimweg. <BR /><BR />„Ich bin über die Goethestraße Richtung Obstmarkt und dort hab ich dann den Durchgang zur Wangergasse, wo ich wohne, genommen“, erzählt Spitaler. <BR /><BR /><embed id="dtext86-59702911_quote" /><BR /><BR />Diesen Weg nahmen auch zwei bislang noch unbekannte Kriminelle. Im Durchgang wurde er angerempelt und ihm dabei die Tasche mit den gesamten Tageseinnahmen entrissen. „Das ging alles ziemlich schnell. Es hat sich um zwei junge Männer gehandelt. Sie hatten die Kapuzen ihrer Pullover ins Gesicht gezogen. Ich konnte ihre Gesichter nicht erkennen. Während mir der eine die Tasche entriss und davon lief, ich sofort nach Hilfe rief und die Verfolgung aufnahm, blieb der andere mutmaßliche Täter hinter mir und begann ebenfalls laut nach Hilfe zu schreien. Im ersten Moment dachte ich mir, er will mir helfen, dann hab ich bemerkt, dass er mich überholt und mit seinem Komplizen ebenfalls das Weite Richtung Franziskanergasse suchte.“ Spitaler hat sofort über die einheitliche Notrufnummer 112 Alarm geschlafen. <BR /><BR />Innerhalb kürzester Zeit war eine Streife der Polizei vor Ort. Die Beamten nahmen sofort erste Ermittlungen auf. „Unter anderem wurden die Überwachungskameras notiert, die sich entlang des Weges befinden, den ich gegangen bin, um später die Aufzeichnungen auswerten zu können“, berichtet er. Gestern Vormittag erhielt Spitaler von der Fahndungsabteilung bereits einen Anruf. „Man teilte mir mit, dass nach einer ersten Auswertung der Aufnahmen die beiden späteren Täter zu sehen seien. Ob eine Identifizierung möglich ist, wird sich weisen.“ Spitaler hat gestern am späten Vormittag Anzeige erstattet.<BR /><BR />Der Schaden für die Kompanie ist groß. „Die Tageseinnahmen beliefen sich auf über 10.000 Euro“, sagt Spitaler. Geld, dass die Kompanie nach 2 Jahren Corona-Pandemie gut gebrauchen hätte können. Dass er und seine Kameraden vom gestohlenen Geld jemals wieder etwas sehen werden, darüber macht er sich keine große Hoffnung. „Es ist gut möglich, dass die Diebe identifiziert werden, aber von der gestohlenen Summe wird wohl nichts mehr auftauchen“, sagt er. <BR /><BR />Spitaler vermutet, dass die Kriminellen bereits tagsüber das emsige Treiben am Stand auf dem Musterplatz beobachtet haben. „Verdächtige Beobachtungen wurden tagsüber gemacht. Wir haben uns aber nicht viel dabei gedacht. Es kommt immer wieder vor, dass Leute in Bozen herumlungern. Niemand hätte vermutet, dass irgendwer etwas Kriminelles im Schilde führt.“ Schon in der Vergangenheit hat er die Einnahmen nach Festen immer zu sich nach Hause gebracht, um es tags darauf auf die Bank zu bringen. In Zukunft wird er den Heimweg wohl nicht mehr alleine antreten.<BR />