Der Themenkreis Gefängnis, die schmale Grenze zwischen kleinen Übertretungen und Illegalität, risikoreiche Verhaltensmuster und die eigene Gewaltbereitschaft werden heuer zum fünften Mal an rund zehn Südtiroler Schulen in den Vordergrund gerückt. Sie beteiligen sich am Projekt „Schule der Freiheit“ der Gesamtstaatlichen Konferenz der Freiwilligen in der Justiz (Conferenza Nazionale Volontariato Giustizia), das in Südtirol vom Caritas-Dienst Odós umgesetzt wird. Mehrere hundert Schülerinnen und Schüler in ganz Südtirol beteiligen sich in den nächsten Wochen am Projekt „Schule der Freiheit“, das bis Ende Jänner angeboten wird. Am Donnerstag, 30. November von 9 bis 10.40 Uhr, sind die Schüler des Oberschulzentrums Galileo Galilei von Bozen an der Reihe. Gemeinsam mit den Mitarbeitern von Odós werden die jungen Leute die Schwarz-Weiß-Malerei von Gut und Böse hinterfragen und über eine Justiz der Versöhnung durch konstruktive Strafen, anstatt einer Justiz der Vergeltung diskutieren. Ambitionen können bis ins Gefängnis führen“Dieses Jahr stellen wir die persönlichen Ambitionen und Leidenschaften in den Mittelpunkt”, erklärt der Verantwortliche des Dienstes Odós, Alessandro Pedrotti, Denn manche Ambitionen können das Leben bereichern, manche machen es ärmer. "Wenn Jugendliche auf ihrem Lebensweg neue Ambitionen und Interessen entdecken, werden wichtige Entscheidungen fällig. Diese Entscheidung kann zu einem Scheideweg in ihrem Leben werden. Genauso gefährlich kann es sein, gar keine Ambitionen zu haben, weil dann gefährliche Abkürzungen verlockender werden“, erklärt Pedrotti.In den Klassenzimmern wird auch über risikoreiche Verhaltensmuster bei Minderjährigen gesprochen, über die häufigsten Straftaten und über alternative Modelle für den Strafvollzug. „Auch die allgemeine Sicherheit wird ein Thema sein. Wir besprechen, inwiefern die Förderung von sozialer und beruflicher Wiedereingliederung von Straftätern eine Investition in die Sicherheit der gesamten Gesellschaft bedeutet“, sagt Pedrotti.stol