Mit dem Abschluss der Maturaprüfungen an den deutschen, italienischen und ladinischen Oberschulen ist Anfang Juli das Schuljahr 2021/22 zu Ende gegangen.<BR /><BR />Das abgelaufene Schuljahr sei charakterisiert gewesen von Digitalisierung, Veränderungen im Unterricht während der Pandemie, Neuerungen beim Schulpersonal und der Aufnahme von Mädchen und Buben aus der Ukraine: Das stellten die 3 Bildungslandesräte Philipp Achammer, Giuliano Vettorato und Daniel Alfreider bei einer Pressekonferenz in Bozen fest.<BR /><BR />Die Daten zum Schuljahr präsentierten Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner, Verwaltungsinspektorin Laura Bonora und die ladinische Kindergarteninspektorin Elisabeth Baur. In Südtirol haben 4119 Jugendliche die staatliche Abschlussprüfung bestanden, davon 2780 an den deutschen, 1268 an den ladinischen und 71 an den ladinischen Schulen.<BR /><BR /><b>Achammer: „Dieses Schuljahr ist geregelter abgelaufen“</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="789830_image" /></div> <BR />Alle 3 Bildungslandesräte hoben die gute Zusammenarbeit zwischen der deutschen, italienischen und ladinischen Schulwelt hervor. Ein Dank ging an die Leitung der Bildungsressorts. Die Pandemie sei in diesem vergangenen Schuljahr nicht spurlos vorbeigegangen, sagte Landesrat Philipp Achammer. „Dieses Schuljahr ist geregelter abgelaufen, sodass der Präsenzunterricht durchwegs gewährleistet werden konnte.“ Nichtsdestoweniger gelte es, die Folgen der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen aufzuarbeiten und die psychosoziale Gesundheit dort zu stärken, wo dies notwendig sei, betonte Achammer.<BR /><BR /><BR /><b>Vettorato: „Wünschenswert, so bald wie möglich Vorgaben aus Rom zu bekommen“</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="789833_image" /></div> <BR /><BR />„Das Schuljahr 2021/22 war ein Übergangsjahr, von dem wir hoffen, dass es uns zu einer weiteren Normalisierung des Schulbetriebs führt“, sagte der italienische Bildungslandesrat Giuliano Vettorato. Der Unterricht habe immer in Anwesenheit stattgefunden, aber das bedeute nicht, dass die Arbeit der Lehrpersonen wieder so sei, wie sie immer war, erklärte Vettorato. Gerade dem Lehrpersonal und allen Mitarbeitern an den Schulen gelte Dank. Es sei wünschenswert, zum Schulbeginn am 5. September so bald wie möglich Vorgaben aus Rom zu bekommen, um zeitnah und effizient planen zu können, sagte Vettorato.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="789836_image" /></div> <BR /><BR />„Das heurige Schuljahr können wir mit Zufriedenheit abschließen. Es war ein herausforderndes Jahr, aber auch ein sehr lehrreiches hinsichtlich der Digitalisierung, der Einführung der breitgefächerten Inhalte und der Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Themen unserer Zeit“, sagte der ladinische Bildungslandesrat Daniel Alfreider. „Weiterhin wollen wir uns mit autonomiepolitischem Augenmerk einsetzen, um eine gute und sichere Bildung unserer Kinder und Jugendlichen zu garantieren“, sagte Alfreider.<BR /><BR /><b>Evaluation zeigt: Schule wird digitaler – mehr Selbstorganisation der Schüler</b><BR /><BR />Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner sagte mit Blick auf die vergangenen 2 Schuljahre und in Bezug auf die 2 Kernthemen Evaluation und gesellschaftliche Bildung, die für die Deutsche Bildungsdirektion im abgelaufenen Schuljahr 2021/22 bestimmend waren: „Die Ergebnisse von 13 extern evaluierten Schulen aller Schulstufen zeigen einerseits, dass im Kernunterricht vermehrt digitale Medien zum Einsatz gekommen sind und es mehr Phasen des selbstorganisierten und eigenverantwortlichen Lernens gegeben hat.“<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="789839_image" /></div> <BR /><BR />Die Einschätzung der Schüler und der Lehrpersonen sei gleichlautend, hob Landesschuldirektorin Falkensteiner hervor. Andererseits fallen die Werte bei den 1120 befragten Lehrpersonen deutlich tiefer aus, wenn es darum gehe, das Potenzial von Individualisierung und Differenzierung durch digitale Medien zu nutzen und auszuschöpfen. „Die wenig erhobenen Daten lassen hierzu ein Entwicklungspotenzial in der didaktisch sinnvollen Nutzung digitaler Medien erkennen“, sagte Falkensteiner.<BR /><BR /><b>Italienische Schule: Neuerungen für die Aufnahme von Lehrpersonal</b><BR /><BR />Für die italienischen Schulen gibt es eine Neuerung zu den Wettbewerben für das Lehrpersonal. Eine Erhöhung der Quote ab dem nächsten Schuljahr sei vorgesehen, sagte Laura Bonora. Für den ordentlichen Wettbewerb sind 24 Lehrerinnen und Lehrer zugelassen. Diese treten im neuen Schuljahr 2022/23 ins Dienstverhältnis, 9 für das Fach Deutsch als Zweitsprache und 5 für die Sekundarstufe II. <BR /><BR />Ende des Sommers soll der neue außerordentliche Wettbewerb für 30 Wettbewerbsklassen und rund 500 Teilnehmende ausgeschrieben werden. Kürzlich fand auch der Wettbewerb für Schulleiter an den italienischen Schulen statt. 7 der Prüfungsabsolventen sind für staatliche Schulen nominiert, die ab dem nächsten Schuljahr ihren Dienst antreten. <BR /><BR /><b>280 ukrainische Kinder und Jugendliche an Südtirols Schulen</b><BR /><BR />Seit 24. März wurden 280 Mädchen und Buben aus der Ukraine in 23 Aufnahmeklassen sowie in den Regelklassen der Schulen in Südtirol aufgenommen; die meisten davon in den Grund- und Mittelschulen (ca. 80 Prozent). Am meisten ukrainische Kinder und Jugendliche wurden in Bozen, Meran, Leifers, Eppan und Brixen aufgenommen. <BR /><BR />In den Ankunftsklassen lernten die aus der Ukraine geflüchteten Schüler zunächst Deutsch und/oder Italienisch. Der ukrainische Online-Unterricht wurde ebenso berücksichtigt und im Schulalltag integriert. Achammer, Alfreider und Vettorato bedankten sich bei allen Schulen, die schulübergreifend und sprachübergreifend mitgearbeitet haben, „diese Situation bestmöglich zu meistern“.