Welches Fazit sie bisher ziehen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben, s+ hat nachgefragt. <BR /><BR />„Der Juli war ziemlich mäßig“, resümiert <b>Martin Nocker</b>, Hüttenwirt der <b>Rieserfernerhütte</b>. Das betraf vor allem den Besuch der Tagesgäste. Die Übernachtungsgäste verschoben öfter ihren Aufenthalt, kamen zumeist dann aber doch.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1204392_image" /></div> <BR /><BR />Mehr Sorgen macht da die Wasserversorgung. „Wenn es länger trocken bleibt, kann es kritisch werden“, erzählt Nocker. Dass den Gästen keine Duschen mehr zur Verfügung stehen und die Toiletten auf ein Minimum reduziert werden, ist keine Seltenheit. Dann bleibt nur die Hoffnung auf Regen. <BR /><BR />Schwierigkeiten mit der Wasserversorgung hat man auf der <b>Hochfeilerhütte</b> nicht. „In den vergangenen Wochen hat es mehrmals geschneit. Zudem haben wir auch eine Trinkwasserquelle“, berichtet Hüttenwirtin <b>Evi Lanz</b>. Aber der Gletscherschwund ist auch dort Thema. Um Strom zu produzieren, will man nicht mehr nur auf Gletscherwasser setzen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1204395_image" /></div> <BR /><BR /><BR />„Seit vergangenem Herbst haben wir eine Fotovoltaikanlage. Das klappt ganz gut“, berichtet Lanz. Während sie mit dem Start in die Saison zufrieden ist, „war der Juli eine Katastrophe“. „Wir hatten viele Absagen wegen des Wetters. Aber jetzt ist es umso besser. Die Menschen kommen“, freut sie sich. Die Gäste seien zufrieden, „je höher die Hütte liegt, desto freundlicher sind sie“, so Lanz. <BR /><BR />„Wir haben wirklich nette Gäste“, bestätigt auch Hüttenwirtin <b>Ulrike Pirpamer</b> von der <b>Similaunhütte</b>. Bislang verlief die Saison „durchschnittlich“. Besonders frustrierend sei es gewesen, wenn Menschen reservierten und dann einfach nicht kamen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1204398_image" /></div> <BR /><BR />Die Wasserversorgung funktioniert aber reibungslos. „Wir haben eine Trinkwasserquelle und fördern das Wasser damit nach oben.“ Nächstes Jahr müsse die Wasserleitung erneuert werden, eine große Investition, die sich aber bezahlt mache. <BR /><BR />Ganz anders sieht es auf der <b>Payerhütte</b> aus. „Wasserversorgung ist bei uns ein heikles Thema“, sagt Hüttenwirt Bernhard Wöll. Die Schneereserven vom Winter sind die Wasserquelle im Sommer. „Früher gab es einen Blockgletscher unter der Tabarettaspitze, aber der ist weggeschmolzen“, berichtet der Wirt. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1204401_image" /></div> <BR /><BR />Der nasse und kühle Juli hatte so zumindest einen positiven Aspekt. „Wir haben noch Wasser“, sagt Wöll. Ansonsten wäre man „im Sparmodus“ unterwegs. Was auf anderen Hütten noch Zukunftsmusik ist, ist hier schon längst gang und gäbe: geschlossene Duschen, Feuchttücher statt Waschbecken. Wöll ist mit der Saison bisher zufrieden. „Zu schönes Wetter hat Auswirkungen auf die Verhältnisse am Ortler. Wird es richtig heiß, ist das Eis blank“, sagt er. <BR /><BR />Ähnlich sieht es bei Südtirols höchstem Schutzhaus, dem <b>Becherhaus</b>, aus. „Durch den kalten Juli haben wir es gut hinbekommen, das Haus mit Wasser zu versorgen“, erzählt Hüttenwirt Lukas Lantschner. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1204404_image" /></div> <BR /><BR />In Zukunft werde das Thema aber wichtiger, da die Wasserressourcen schwinden. „Wir brauchen einen Plan B.“<BR /><BR />Unterm Strich ein positives Fazit der bisherigen Hüttensaison zieht der Hüttenwirt des <b>Tierser Alpl</b>, <b>Stefan Perathoner</b>. Trotz des schlechten Wetters im Juli hielt sich die Zahl der Stornierungen in Grenzen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1204407_image" /></div> <BR /><BR />In den vergangenen Wochen hatte man viele internationale Gäste, „großteils sprach man nur noch Englisch.“ Beim Tierser Alpl sitzt man nicht im Trockenen: „Wir haben vor Jahren in die Erschließung der Quellen investiert und pumpen das Wasser 200 Höhenmeter hoch.“ <h3> Wasserversorgung: „Schwierigkeiten nehmen von Jahr zu Jahr zu“</h3>Wassermangel ist ein Thema, das Südtirols Hüttenwirte zunehmend beschäftigt. „Auf den niedrig gelegenen Hütten haben wir weniger Schwierigkeiten. Kritisch wird es ab 2.900 Metern“, weiß Martin Knapp, Referatsleiter für Hütten und Wege beim Alpenverein Südtirol (AVS). „Bei unserer höchstgelegenen Hütte, der Rieserfernerhütte, schaut es heuer nicht allzu gut aus“, berichtet er. Die kleine Quelle gibt nur noch wenig Wasser ab. „Die Schwierigkeiten nehmen Jahr für Jahr zu“, sagt Knapp. <BR /><BR />Deshalb macht man sich beim AVS Gedanken, wie man dieser Herausforderung bestmöglich begegnen kann. Wie kann so wenig Wasser wie möglich verbraucht werden? Wenn Duschen heute vielerorts bereits keine Selbstverständlichkeit mehr ist, wird es bald oft gar nicht mehr möglich sein. „Für einmal Duschen werden 30 bis 40 Liter Wasser verbraucht“, erklärt Knapp. Wertvolles Gut, das anderswo viel dringender eingesetzt werden kann, etwa zum Kochen, Abspülen oder Trinken.<BR /><BR /> Eine weitere Maßnahme, auf die manche Hütten bereits setzen, sind sogenannte Trockentoiletten. „Das sind Toiletten, die ohne Wasserspülung funktionieren“, weiß Knapp. Das sei eine technisch aufwendige Konstruktion. Eine weitere Maßnahme, die bereits bei Neubauten und Sanierungen vorgesehen ist, ist der Einbau von mehreren Wasserkreisläufen. Da gibt es dann Wasserleitungen für Abwasser, das davor aufgefangen wurde, und Wasserleitungen für Trinkwasser. <h3> Ausstellung: „Gletscherschwund – Bilder, die schockieren“</h3>Noch bis zum kommenden Sonntag zeigt die Ausstellung „Goodbye Glaciers. Forever?“ in der Stadtgalerie am Bozner Dominikanerplatz, wie sich die Berge in den vergangenen 175 Jahren verändert haben. Die Gletscher schmelzen immer schneller. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1204410_image" /></div> <BR /><BR />Neben 22 Fotos können auch Objekte bestaunt werden, die die schmelzenden Gletscher freigelegt haben, sowie Messinstrumente, die Glaziologen bei ihrer Arbeit verwenden.