Als Tausende von Demonstranten am Sonntag eine Tunnelbaustelle im piemontesischen Chiomonte belagerten, setzte die Polizei Tränengas ein, berichteten italienische Medien. Radikale Kräfte unter den Demonstranten hätten Steine, Knallkörper und mit Ammoniak gefüllte Flaschen geworfen. Auf beiden Seiten habe es Verletzte gegeben."Black Blocks" mischen sich unter Demonstranten Äußerst gewaltbereite Demonstranten seien aus ganz Italien und aus dem Ausland zur Baustelle im Susa-Tal westlich von Turin angereist, darunter auch Gruppen des „Schwarzen Blocks“, hielt die Polizei fest. Erst am vergangenen Montag waren bei ähnlichen Auseinandersetzungen 80 Menschen verletzt worden, darunter Dutzende Sicherheitskräfte.Die Demonstranten befürchten starke Eingriffe in die Natur des Val di Susa durch das Bahnprojekt. Seit Jahren ist die in Norditalien vorbereitete Trasse für Hochgeschwindigkeitszüge (TAV) zwischen der piemontesischen Metropole und Lyon in Frankreich umstritten. Diese Verbindung soll den Bahnkorridor von Lissabon nach Kiew schließen.In Chiomonte geht es um einen 7,5 Kilometer langen Tunnel. Die Arbeiten dort begannen Ende Juni als Startschuss für den gesamten Bauabschnitt. Der Plan wird von Trassen-Gegnern seit Jahren heftig bekämpft. Rom geht es vor allem auch darum, EU-Zuschüsse in Höhe von etwa 671 Millionen Euro an Italien und Frankreich für den Bau dieses Verbindungsstücks zu sichern. Schon früher, vor allem 2005, hatte es im Val di Susa schwere Auseinandersetzungen um die Trasse gegeben.dpa