Laut dem Bericht „L'Italia in fumo“ von Legambiente bedeutet das im Durchschnitt 3,3 Brände pro Tag mit einer verbrannten Fläche von 47,5 Hektar pro Brand. Besonders alarmierend ist der Anstieg in den letzten beiden Juliwochen: Während vom Jahresbeginn bis zum 17. Juli „nur“ 30.988 Hektar (etwa 43.400 Fußballfelder) durch 653 Brände vernichtet wurden, kamen allein vom 17. bis zum 31. Juli weitere 25.275 Hektar und 198 Brände hinzu.<BR /><BR /><embed id="dtext86-70988211_gallery" /><BR /><BR />Laut Legambiente, die die Zahlen des „European Forest Fire Information System“ (EFFIS) ausgewertet hat, betrafen von den 30.988 Hektar verbrannter Fläche in den ersten sieben Monaten des Jahres 18.115 Hektar Wälder, 12.733 Hektar landwirtschaftliche Flächen, 120 Hektar künstlich bebaute Gebiete und 7 Hektar sonstige Flächen. Bereits Ende Juli wurde damit die Gesamtfläche von 50.802 Hektar im Jahr 2024 überschritten, bei damals 1.515 Bränden. Der Süden ist erneut am stärksten von Bränden betroffen, mit sechs Regionen an der Spitze der Liste: In Südtirol wurden bei drei größeren Bränden 216 Hektar Wald zerstört. <BR /><BR />Legambiente beklagt besorgniserregende Zahlen, die Italien einen traurigen Rekord bescheren. Für den Umweltschutzverband ist klar: Italien darf sein grünes Erbe nicht verlieren.<BR /><BR />„Von Kalifornien über Frankreich bis Italien – die Brandgefahr lässt weltweit nicht nach“, sagt Stefano Ciafani, Präsident von Legambiente. Besonders problematisch sei, dass die Waldbrandgefahr in Italien zur chronischen Bedrohung werde. Deshalb fordert die Organisation einen integrierten Ansatz mit den Säulen Prävention, Früherkennung, Überwachung und aktiver Bekämpfung. <BR /><BR />Allein Waldbrandpläne reichten nicht mehr aus - sie müssten mit Forstwirtschaftsplänen und Anpassungsstrategien an den Klimawandel kombiniert werden, um Natur und Artenvielfalt effektiv zu schützen. Entscheidend sei auch die konsequente Anwendung geltender Gesetze, insbesondere durch die Aktualisierung des Brandflächenkatasters und die Ausweitung der Strafrahmen für Waldbranddelikte.<h3>Mehr als 4500 Einsätze in einer Woche</h3>Die Warnung „Mit Feuer spielt man nicht“ lautet der Slogan von Legambiente. Zwischen dem 15. Juni und dem 8. August führten die Feuerwehrkräfte 42.281 Einsätze zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden durch – 6.441 mehr als im gleichen Zeitraum 2024.<BR /><BR /> Allein in der letzten Woche waren es 4.511 Einsätze, die meisten davon in Sizilien (898 Einsätze), gefolgt von Apulien (810), Kampanien (691) und Latium (674). Ebenfalls in der letzten Woche wurden 69 Flugeinsätze durchgeführt, während am Boden insgesamt 6.548 Arbeitsstunden geleistet wurden.<BR /><BR />Laut Gaetano Settimo, Koordinator der nationalen Studiengruppe zur Luftqualität im Innenraum des italienischen Gesundheitsinstituts (ISS), betrug die 2024 von Bränden betroffene Fläche 514 Quadratkilometer – mehr als in den Jahren 2018 und 2019. In den ersten sieben Monaten 2025 wurden bereits rund 700 Brände gezählt, die mehr als 320 Quadratkilometer Land vernichteten. Sizilien liegt mit 175 Quadratkilometer verbrannter Fläche vorne, gefolgt von Kalabrien mit 102 Quadratkilometer. <BR /><BR />Obwohl der Sommer aufgrund der höheren Temperaturen und vermehrter menschlicher Aktivitäten im Freien die kritischste Zeit ist, zeigt sich zunehmend, dass die Saisonalität der Brände schwindet - Feuer drohen mittlerweile das ganze Jahr über.