Im Juni waren die Carabinieri von Salurn bei einer Kontrolle auf einen Südamerikaner aufmerksam geworden, bei dem es Unregelmäßigkeiten mit der Wohnsitzmeldung gab. Dieser berichtete, dass das Einwohnermeldeamt seinen neuen Wohnsitz nicht anerkennen wollte, obwohl er einen regulären Mietvertrag hatte, jeden Monat die Miete an den Vermieter zahlte und einen festen Arbeitsplatz hatte. Er selbst kannte den Grund für die Unmöglichkeit, seinen Wohnsitz ordnungsgemäß anzumelden, nicht. Um seinen guten Willen zu zeigen, brachte er beide Verträge, den Arbeits- und den Mietvertrag, zur Wache.<BR /><BR />Die Carabinieri nahmen sich des scheinbar kleinen Problems an und gingen zum Einwohnermeldeamt, um der Sache auf den Grund zu gehen. Dort entdeckten sie, dass die Wohnung dem Institut für den Sozialen Wohnbau (Wobi) gehört – und laut Unterlagen von einem 44-Jährigen aus Salurn bewohnt werden sollte.<BR /><BR />Dieser hatte die Wohnung, für die er nur 50 Euro pro Monat zahlt, für 500 Euro an den Südamerikaner untervermietet. Dabei nutzte er dessen geringe Kenntnis der Vorschriften aus. Obendrein hatte er auch noch eine Kaution von 1500 Euro eingestrichen.<BR /><BR />Der eigentliche Wobi-Mieter lebte außerhalb des Landes: In seiner Wohnung entdeckten die Beamten belastendes Material, darunter Quittungen für die Zahlung von Miete auf ein Girokonto in seinem Namen.<BR /><BR />Nach Angaben der Carabinieri von Salurn hat der 44-Jährige sowohl den Untermieter als auch das Land Südtirol, das Institut für sozialen Wohnungsbau, betrogen. Nicht nur ihn haben sie bei der Staatsanwaltschaft Bozen angezeigt, sondern auch einen Komplizen, einen 35-Jährigen von außerhalb Südtirols, der ihm geholfen haben soll, den Betrug zu begehen.