„Wir möchten, dass der Bürgermeister unseren Vorschlag mit dem Gemeinderat diskutiert und überprüft“, bringt Karl Leitner das Anliegen auf den Punkt. Gleichzeitig betont er, hier als Privatperson zu sprechen. Der Verwaltungsrat der Gitschberg-Jochtal AG, dessen Präsident er ist und die Eigentümerin der bestehenden Seilbahn Mühlbach-Meransen ist, hat ihm verboten, in dieser Funktion über die Alternativtrasse zu sprechen – nachdem er diese dem Bürgermeister Heinrich Seppi vorgestellt hatte.<BR /><BR />Seit Jahrzehnten ist die Zukunft dieser Seilbahn Thema. Mehrere Neubau- und Trassen-varianten wurden studiert und wieder verworfen (auch im Zuge eines Referendums 2014). 2022 nahm die Gemeindeverwaltung die Planung in die Hand, die Gitschberg-Jochtal AG stellte alle damals verfügbaren Planunterlagen zur Verfügung. Im Februar 2024 wurde die von der Gemeinde vorgelegte Trasse definitiv in den Bauleitplan eingetragen. 6 Rekurse gingen dagegen ein.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1114005_image" /></div> <BR /><BR />„Seit die Gemeindeverwaltung übernommen hat, wurden wir als Skigesellschaft nie mehr involviert“, meint Leitner. Er sei häufig auf die neue Trasse angesprochen worden, die viele Gegner habe. Zudem sei mit den betroffenen Grundeigentümern nicht gesprochen worden. <BR /><BR />„Ich habe mir die Mühe gemacht, die geplante Trasse mehrmals abzugehen“, erklärt Leitner. Dabei habe er einige kritische Punkte gefunden. Mit Architekt Josef Rieder und Markus Pitscheider, dem langjährigen und mittlerweile pensionierten Leiter des Landesamtes für Seilbahnen, erarbeitete er schließlich einen Alternativvorschlag, „der technisch und geländemäßig leichter umzusetzen wäre“, findet Leitner.<BR /><BR /> Die gebotenen Grenzabstände zu den Bahngleisen und zum denkmalgeschützten Bahnhofs-Gebäude würden alle eingehalten. „Und es würden damit die Rekurse hinfällig. Wir haben mit den Grundeigentümern bereits gesprochen, sie wären damit einverstanden“, erklärt Leitner.<h3> Warum die Eigeninitiative? </h3>„Der 23. März 2025 ist der letzte Betriebstag, dann wird die heutige Seilbahn nach Meransen stillgelegt“, betont Leitner. Mehrfach wurde im Seilbahn-Diskurs auf die notwendige „große Revision“ hingewiesen, die nicht finanzierbar sei. „Die Angst ist, dass – wenn die Rekurse ausprozessiert werden müssen – Jahre vergehen und irgendwann die Seilbahn gestorben ist“, sagt Leitner.<h3> Was wäre anders?</h3> Die im Bauleitplan eingetragene Trasse sieht die Talstation direkt am Zugbahnhof in Mühlbach vor (anschließend an eine Mobilitätszentrale anstelle des Holzlagers der Firma Lanz und mit Rondell an der Kreuzung Meransner-/Pustertaler Straße). Von dort führt die Trasse parallel zur Bahnlinie bis zu einer Umlenkstation am östlichen Dorfrand (wobei sie ein Gebäude der Firma Lanz überquert) und weiter bis zur Talstation der Gitschberg-Kabinenbahn in Meransen. Auf dieser Strecke würde die neue Bahn laut Leitner eine am östlichen Dorfrand von Mühlbach ausgewiesene Gewerbezone und den Meransnerhof überqueren. <BR /><BR />„In unserem Vorschlag ist die Talstation 25 Meter von den Geleisen entfernt geplant und damit näher am Mobilitätszentrum“, erklärt Leitner. Die Umlenkstation würde 50 Meter nach Osten verlegt und von dort die Trasse – wie gehabt – zur Gitschberg-Bahn geführt. Das Gelände sei weniger felsig, es würden keine Gebäude überquert, die Abstände zu Straßen und Gebäuden erhöht, und die Umlenkstation wäre für die Wohnsiedlung am östlichen Dorfrand weniger sichtbar.<BR /><BR /> „Für die Bevölkerung wäre diese Trasse besser“, findet Leitner, der nun mit seinen Mitdenkern auf eine sachliche Diskussion ihres Vorschlags hofft.