Ohne Organspende wäre er heute schon auf dem Friedhof, sagt der Riffianer, der früher als Bäcker arbeitete: „Jetzt bin ich aber wieder fit wie ein Turnschuh, einzig das Treppensteigen ist etwas anstrengend.“ <BR /><BR />Der Riffianer hat im April eine neue Leber und eine dritte Niere bekommen. „Wenn ich keine Leber bekommen hätte, wäre ich sicher schon auf dem Friedhof, eine Ärztin hatte mich auch schon aufgegeben“, sagt er. Dankbar ist er seiner Frau Ruth und seinem Sohn Alexander: „Ich wollte eigentlich keine Organtransplantation, sie haben mich aber dazu gezwungen“, blickt der Riffianer zurück. „Jetzt bin ich froh, auf sie gehört zu haben.“<BR /><BR />Die Monate vor der Transplantation waren von langen Spitalaufenthalten und Visiten gezeichnet. „Es ging mir nicht gut, ich war sehr schwach“, sagt Turato. Als er dann benachrichtigt wurde, dass er die Organe bekommt, war der 64-Jährige erleichtert. „Auf dem Weg in die Klinik nach Innsbruck und auch vor der Operation hatte ich keine Angst“, betont Turato. „Ich habe mir gedacht, wenn die Operation schlecht verläuft, dann habe ich halt Pech gehabt, denn ohne eine neue Leber geht's ja auch nicht.“<h3> 8 Stunden auf dem OP-Tisch</h3> Seine Ehefrau Ruth ergänzt: „Wahrscheinlich ist es mir daheim schlechter gegangen als Claudio in Innsbruck.“ 8 Stunden lag der 64-Jährige am 13. April in der Uniklinik in Innsbruck auf dem OP-Tisch. Dabei wurden nicht nur die 2 Organe eingepflanzt und die kranke Leber entfernt. „Die Ärzte haben auch einen Bruch operiert“, sagt der Pensionist. „Eine Stent-Operation an der Aorta wurde aufgeschoben, sie ist aber nicht aufgehoben.“<BR /><BR />Einen Tag nach der schweren Operation verließ Claudio Turato schon das Krankenbett und stand auf, nach 2 Tagen wurde er bereits von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt. „Ärzte wie auch das Pflegepersonal haben sich über meinen guten Zustand gewundert“, blickt der ehemalige Bäcker zurück.<BR /><BR /> Aufgrund einer Komplikation war dann noch eine Operation notwendig. „Claudio nieste stark, weshalb eine Wunde aufgebrochen ist“, erinnert Ruth Turato. „Nach diesem Eingriff war er einen Tag lang schwach.“ <BR />Von wem er Niere und Leber bekommen hat, will der Riffianer nicht wissen. „Ich habe auch kein Problem damit, dass ich von einem anderen Menschen Organe in mir habe. Organspenden ist auf jeden Fall wichtig und lebensrettend“, betont der 64-Jährige und hält eine Hand auf die Bauchmitte, wo er seine dritte Niere ertasten kann. „Da meine beiden Nieren nicht entfernt wurden, weil sie noch ein bisschen funktionieren, gab es sonst keinen Platz für die neue Niere.“ <BR /><BR /><embed id="dtext86-55593330_quote" /><BR /><BR />Visiten und Blutanalysen sind natürlich auch in Zukunft noch nötig: „Wenn Claudio zu Visiten nach Innsbruck muss, ist er immer angespannt“, verrät Ruth Turato. „Ich bin aber nicht aufgeregt, weil ich Angst vor etwas habe, sondern weil es vorgekommen ist, dass ich stationär aufgenommen wurde, und das passt mir ganz und gar nicht, weil zu Hause immer etwas zu tun ist“, schmunzelt Claudio Turato. <BR /><BR />Vergangene Woche bei der Visite in Innsbruck habe der Chefarzt festgestellt, dass alles gut verheilt sei, freut sich der 64-Jährige. „Natürlich muss ich eine halbe Apotheke voller Medikamente einnehmen“, scherzt er. „Mit der Zeit werden es aber sicher immer weniger werden. Zudem habe ich viel Gewicht abgenommen. Und beim Essen und Trinken darf ich mich nicht mehr gehen lassen. Aber das ist halb so schlimm.“<h3> <b>Garantie für 15 Jahre</b></h3>Für 15 Jahre haben ihm die Ärzte garantiert, dass, wenn es keine Komplikationen geben sollte, die neue Niere und Leber problemlos funktionieren müssten. „Dann bin ich 80 Jahre alt“, schmunzelt der 64-jährige Riffianer. „Dann schauen wir weiter.“<BR /><BR />Ein Anliegen Claudio Turatos ist es, Danke zu sagen: den Krankenhäusern Meran, Schlanders und Bozen sowie der Innsbrucker Uniklinik. „Mein Mann wurde überall super behandelt und alle waren immer freundlich“, betont Ruth Turato. <BR /><BR />