Betroffen waren demnach unter anderem auch die Regionen Dnipropetrowsk, Donezk, Cherson und Saporischschja. In Sumy sei wichtige Infrastruktur zerstört worden. Besonders viele Angriffe habe es in der Stadt Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk gegeben, wo ein Wohngebäude und wichtige Infrastruktur beschädigt worden seien, sagte Selenskyj. Der Militärgouverneur des Gebiets, Serhij Lyssak, sprach von einer „höllischen Nacht“: „Der massivste Angriff auf die Stadt. Eine Explosion nach der anderen. Russische Terroristen griffen mit Raketen und Drohnen an“, schrieb er bei Telegram.<BR /><BR />Die Zahlen der russischen Angriffe lagen damit wieder deutlich höher als in den vergangenen Tagen. Die Führung in Moskau zeigte sich somit einmal mehr unbeeindruckt von den Sanktionen der EU, die am Freitag das 18. Paket mit Strafmaßnahmen verabschiedet hatte.<BR /><BR />Präsident Selenskyj mahnte erneut, dass die Ukraine eine Stärkung ihrer Flugabwehr brauche. „Die gemeinsame Waffenproduktion, Investitionen in die Herstellung von Drohnen in der Ukraine, einschließlich Abfangdrohnen, die Bereitstellung von Luftverteidigungssystemen und Raketen für sie sowie die Möglichkeit, sie hier in der Ukraine zu produzieren - all das rettet Leben und wird von der Ukraine gerade jetzt gebraucht“, sagte er.<h3> Einschränkungen im Betrieb der Hauptstadtflughäfen Domodedowo und Scheremetjewo</h3>Die Ukraine griff unterdessen bei ihrer Verteidigung gegen Moskaus Angriffskrieg erneut auch Ziele in Russland mit Drohnen an. Im Gebiet um Moskau berichteten Bewohner von massiven Explosionen - die Flugabwehr schoss nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehr als ein Dutzend ukrainische Drohnen ab. Bürgermeister Sergej Sobjanin meldet inzwischen täglich ukrainische Drohnenangriffe.<BR /><BR />Erneut kam es Einschränkungen beim Betrieb der Hauptstadtflughäfen Domodedowo und Scheremetjewo. Mitten in den Schulferien klagen viele Reisende über Flugausfälle und Verspätungen.<BR /><BR />Im Gebiet Rostow nahe der Grenze zur Ukraine musste der Zugverkehr nach Bahnangaben zeitweise eingestellt werden, nachdem Teile abgeschossener Drohnen auf Eisenbahnanlagen gefallen waren. 50 Fernzüge und einige Nahverkehrsbahnen waren demnach betroffen. In der Stadt Kamensk seien zudem Privathäuser durch Drohnenteile in Brand geraden, teilte Gouverneur Juri Schljussar mit. Eine Frau sei verletzt worden.<BR /><BR />Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden in der Nacht und in der Früh mehr als 80 ukrainische Drohnen abgeschossen. Einmal mehr war demnach auch die an der Grenze zur Ukraine gelegene Region Brjansk betroffen. Das Ministerium machte wie immer keine Angaben zu Schäden.<BR /><BR />Die Ukraine will mit den Angriffen auf Ziele im russischen Hinterland vor allem den militärischen Nachschub des Gegners treffen. Die Schäden und Opfer infolge der ukrainischen Angriffe stehen in keinem Verhältnis zu den vielen Toten und Verletzten sowie schweren Zerstörungen durch die russischen Attacken.<BR /><BR />Der Chef der ukrainischen Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia, Oleksandr Perzowskyj, beklagte bei Facebook zunehmende russische Angriffe auf zivile Züge, die keine militärischen Güter transportierten. Vor allem mit Kohle beladene Güterzüge seien betroffen.