Im Sanitätsbetrieb gilt sie schon seit 1. Juli: Mit 1. Jänner hält die 36 Stunden-Woche auch bei den Pflege- und Sozialberufen in den Seniorenheimen und Bezirksgemeinschaften Einzug. „Eine enorme Herausforderung, denn uns fehlen 300.000 Stunden im Jahr, die es abzudecken gilt“, sagt Martina Ladurner vom Verband der Seniorenheime (VdS). Im Sanitätsbetrieb ist das Kunststück gelungen: „Und zwar ohne Dienste einzuschränken oder mehr Personal aufzunehmen“, sagt Frank Blumtritt.<BR /><BR />Der Bereichsvertrag für Pflege- und Sozialberufe in Bezirksgemeinschaften, Seniorenheimen und (einigen) Gemeinden ist unterschrieben. Wie berichtet, enthält er Besserstellungen bei Aufgabenzulagen, Weiterbildung, Nacht-, Bereitschafts-, Sonn- und Feiertagsdiensten. Kernpunkt bleibt aber die 36-Stunden-Woche für pflegende und soziale Berufsgruppen bei gleichem Lohn. Vollzeitangestellte können bis zu 250 Stunden im Jahr Mehrarbeit leisten, die mit 50 Prozent Aufschlag top vergütet wird. Bei Teilzeitkräften sind es bis zu 120 Stunden mit 60 Prozent Zuschlag.<h3> 300.000 Stunden im Jahr fehlen</h3>„Die Angleichung an den Sanitätsbetrieb war nötig, um Abwanderung von Personal zu verhindern, stellt uns aber vor große Herausforderungen, denn diese zwei Stunden weniger fehlen uns“, sagt Ladurner. <BR /><BR />Berechnet aufs Jahr sind es 300.000 Stunden. Ladurner hofft auf die Bereitschaft der Vollzeitkräfte, Zusatzstunden zu leisten. Der Mehrverdienst könne interessant sein. „Allerdings arbeiten in Seniorenheimen mehr Teilzeit- als Vollzeitkräfte und die Mehrstunden in Teilzeit müssen in dringende Notwendigkeiten gehen.“ <BR /><BR />Alternative sei mehr Personal, das sich kaum findet. Die Politik müsse deshalb rasch neue Berufsbilder und flexible Ausbildungswege eröffnen. Staatliche Ausbildungswege wie bei Hilfskrankenpflegern seien ohne zusätzliche Auflagen zu übernehmen, damit „Südtirol kein Nachteil“ entstehe. <h3> Bereitschaft zur Mehrarbeit als Lösung</h3> Und wie läuft es seit 1. Juli im Sanitätsbetrieb? Laut stellvertretendem Pflegedienstleiter Frank Blumtritt ist der Umstieg auf die 36-Stunden-Woche für Pflege- und Sozialberufe geschafft: „Und zwar ohne Dienste einzuschränken oder mehr Personal einzustellen.“ <BR /><BR />Gelungen sei dies durch die Bereitschaft zur Mehrarbeit, die vorab in Erhebungen abgefragt wurde, durch neue Organisationsformen und aufgrund der Weiterbildung. Diese muss nicht mehr in der Arbeitszeit, sondern kann mit dem neuen Vertrag in der Freizeit absolviert werden und wird mit Überstundenzuschlag vergütet.<BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Haben Sie einen Fehler entdeckt? Geben Sie uns bitte Bescheid.</a>